Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Heimatmuse­um hat wieder geöffnet

Seit Sonntag können Interessie­rte die Einrichtun­g an der Hohenfuhrs­traße wieder besuchen. Eröffnet wurde auch eine Sonderauss­tellung zum Bau der Ennepe-Talsperre. Aber der Arbeitskre­is des Museums braucht dringend Nachwuchs.

- VON FLORA TREIBER

RADEVORMWA­LD Es sind viele Sonntage in Radevormwa­ld vergangen ohne Betrieb im Heimatmuse­um. Jetzt, nach mehr als anderthalb Jahren coronabedi­ngter Pause, hat das kleine Museum an der Hohenfuhrs­traße wieder geöffnet. Das Vorstandst­eam ist während der Corona-Pandemie lange zögerlich mit einer Neueröffnu­ng umgegangen, aber jetzt ist ein Rundgang durch das Museum wieder möglich. Ursula Mahler, die erste Vorsitzend­e des Heimat- und Verkehrsve­reins (HVV), hat sich mit einer steigenden Impfquote und der neuen 3-GRegelung für eine Neueröffnu­ng entschiede­n. Besuchen dürfen das Heimatmuse­um also geimpfte, genesene und negativ getestete Personen. Außerdem müssen in den

„Die ehrenamtli­chen Mitarbeite­r haben einen hohen Altersdurc­hschnitt und brauchen Unterstütz­ung“

Ursula Mahler Vorsitzend­e des Heimat- und Verkehrsve­reins

Ausstellun­gsräumen medizinisc­he Masken getragen werden.

„Wir haben ein umfangreic­hes Hygienekon­zept ausgearbei­tet, mit dem wir uns sicher fühlen“, sagt sie. Am Sonntag begrüßte sie die Menschen, die zu der Neueröffnu­ng gekommen waren. Gleichzeit­ig war dieser Sonntag der Startschus­s für eine Sonderauss­tellung des Bergischen Geschichts­vereins, die bis zum 31. Oktober zu sehen ist. Die Ausstellun­g stellt den Bau der Ennepe-Talsperre dar und gewährt historisch­e Einblicke in die Jahre 1902 bis 1904. Bernhard Priggel gab eine kleine Einführung in die Ausstellun­g und wird auch in den nächsten Wochen für Fragen während der Öffnungsze­iten des Heimatmuse­ums bereit stehen.

„Wir haben einige Fotos und Postkarten zusammenge­stellt, die den Bau der Talsperre dokumentie­ren. Ein besonderes Exponat ist die Goldschmie­dearbeit, welche die Sperrmauer darstellt.“Das Prunkstück stellt ein Modell der EnnepeTals­perre dar und wurde von einem Meister der Goldschmie­dekunst, Gabriel Hermeling zu Köln, angefertig­t. Teil der Ausstellun­g ist außerdem eine große Karte des Ruhrverban­des, der den Verlauf der Ennepe darstellt. Kleine Details der Ausstellun­g geben Aufschluss über die Kaiserzeit. „Die Einladung zur Einweihung der Talsperre ist ein wichtiges Dokument“, sagt Bernhard Priggel.

Organisier­t wurde die Neueröffnu­ng des Heimatmuse­um durch den Arbeitskre­is des Museums, der von ehrenamtli­chen Frauen gebildet wird. Sie werden sich auch um die Bergischen Kaffeetafe­ln kümmern,

die in den kommenden Wochen im Obergescho­ss des Museums stattfinde­n werden. „Die Bergische Kaffeetafe­l ist wieder möglich und wird stark nachgefrag­t. Weil unsere Räume

klein sind, haben wir uns dazu entschiede­n die Gastzahl auf zehn zu begrenzen“, sagt Elke Steinkamp. Die Bergische Kaffeetafe­l des Museums ist sehr beliebt und serviert frische Waffeln und heißen Kaffee in historisch­er Atmosphäre.

Während der Pandemie ist der Arbeitskre­is kleiner geworden. Vier aktive Helfer mussten ihre Tätigkeit aus gesundheit­lichen Gründen aufgeben. Ursula Mahler hofft, dass sich Nachwuchs finden lässt. „Wir brauchen dringend neue Helfer, die sich für das Museum engagieren. Die ehrenamtli­chen Mitarbeite­r haben einen hohen Altersdurc­hschnitt und brauchen Unterstütz­ung“, sagt sie.

Der Heimat- und Verkehrsve­rein will nun ringend neue Mitglieder werben, um auch in Zukunft leistungsf­ähig zu bleiben. Die Wiedereröf­fnung des Museums war ein enormer Kraftakt, der aber hoffentlic­h von vielen neugierige­n Besuchern belohnt wird.

 ?? FOTO: FLORA TREIBER ?? Der Arbeitskre­is des Heimatmuse­ums ist glücklich, endlich wieder öffnen zu können und die beliebte Bergische Kaffeetafe­l organisier­ten zu dürfen (v.l.): Ursula Mahler, Marlies Wozniak, Bärbel Dahlke, Waldtraud Ewald, Elke Steinkamp, Britta Paulig und Hildegard Dolenga.
FOTO: FLORA TREIBER Der Arbeitskre­is des Heimatmuse­ums ist glücklich, endlich wieder öffnen zu können und die beliebte Bergische Kaffeetafe­l organisier­ten zu dürfen (v.l.): Ursula Mahler, Marlies Wozniak, Bärbel Dahlke, Waldtraud Ewald, Elke Steinkamp, Britta Paulig und Hildegard Dolenga.

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