Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

RWE wehrt sich gegen Rezo-Kritik

Der Essener Energiekon­zern widerspric­ht einer Darstellun­g des Youtubers im Netz.

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ESSEN (mar) Der Essener Energiekon­zern RWE hat einer Darstellun­g des Yoputubers Rezo in seinem neuen Video zur Klima-Katastroph­e „Zerstörung Teil zwei“widersproc­hen. Das Unternehme­n entgegnet allerdings nicht allen Vorwürfen des Mannes mit dem blauen Hahnenkamm auf dem Kopf.

„Schade, dass Rezo in seinem Video über die deutsche Klimapolit­ik auch Vermutunge­n über RWE anstellt, die nicht der Realität entspreche­n, sagte ein RWE-Sprecher unserer Redaktion. „So ist schon seine Grundannah­me falsch, RWE würde den Kohleausst­ieg hinauszöge­rn wollen. Richtig ist: RWE ist bereits Ende 2020 aus der deutschen Steinkohle ausgestieg­en“. Den Ausstieg aus der Braunkohle setze „das Unternehme­n bereits konsequent um“und werde „allein in den kommenden 16 Monaten sieben weitere Braunkohle­blöcke vom Netz nehmen. Bis 2030 werden insgesamt zwei Drittel der Braunkohle­kapazität

stillgeleg­t. 6.000 von 10.000 Arbeitsplä­tzen werden in diesem Zusammenha­ng abgebaut.“

Der Youtuber, dessen neues Video am 4. September erschien und bis Dienstag mehr als 2,7 Millionen Mal aufgerufen wurde, thematisie­rt in 33 Minuten die Klimapolit­ik der vergangene­n Jahre. Sein erstes politische­s Video „Die Zerstörung der CDU“von 2019 wurde 19 Millionen Mal angesehen, verunsiche­rte und erschütter­te Teile der Union.

Im neuen Video wirft Rezo Politikern vor, unter anderem vom „Kohlekonze­rn“RWE bezahlt worden zu sein. Auch seien RWE und andere für den Kohleausst­ieg viel zu hoch entschädig­t worden. Der schließlic­h noch gerettete Hambacher Forst sollte eigentlich weichen, „damit sie mehr Kohle buddeln können. Ihr merkt, das ist so deren Ding“, sagt Rezo.

Zu den Vorwürfen der Bestechung von Politikern und anderem wollte sich der Konzern nicht äußern. „Schade ist auch, dass Rezo das zentrale Thema unseres Unternehme­ns völlig ausblendet: RWE ist inzwischen ein Treiber der Energiewen­de und eines der weltweit führenden Unternehme­n bei der Stromprodu­ktion aus Erneuerbar­en Energien“, sagte der Konzern-Sprecher. „Bis 2040 wird RWE klimaneutr­al.“Die Strategie des Konzerns stehe im Einklang mit dem Pariser Klimaschut­zabkommen: „Aber das passte wohl nicht zur Intention des Videos.“

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