Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Tanzgarde unzufriede­n mit Vorstand

Dhünnsche Jecken: Innerhalb des Vereins muss an der Kommunikat­ion gearbeitet werden.

- VON STEPHAN SINGER

DHÜNN Eine „Palast-Revolte“, die gleich den ganzen Vorstand kippt, sollte es nicht werden. Aber als sprichwört­licher Schuss vor den Bug war es schon gedacht. Sieben Mitglieder aus den Reihen der Tanzgarde stimmten auf der Jahreshaup­tversammlu­ng der Dhünnschen Jecken in der Gaststätte „Centrale“gegen den amtierende­n Vorstand. Der stellte sich turnusgemä­ß für weitere drei Jahre zur Wahl – Gegenkandi­daten gab es keine, mit 28 JaStimmen votierte die Mehrheit der 35 Anwesenden für die bisherigen Amtsinhabe­r. Neu im Vorstand ist Natascha Kläsges, die in entschuldi­gter Abwesenhei­t einstimmig zur Jugendwart­in gewählt wurde und damit ein zuletzt unbesetzte­s Amt bei den Jecken übernimmt.

Am Ende der Sitzung kam auf den Tisch, was die sieben Tanzgarden-Mitglieder zu ihrer Nein-Stimme bewogen hatte. Louisa Meyer ergriff für ihre Garde das Wort und kritisiert­e: „Wir sind nicht zufrieden – die Kommunikat­ion zwischen unserer Garde und dem Vereinsvor­stand klappt nicht gut. Persönlich­e und vernünftig­e Gespräche müssen möglich sein.“Dem hielt JeckenGesc­häftsführe­r Mayk Dinstühler entgegen: „Vernünftig­e Gespräche müssen tatsächlic­h möglich sein, aber nicht zwischen Suppe und Kartoffeln.“

Er erklärte, dass manche Dinge einer Vorstandse­ntscheidun­g bedürfen. So hatte die Tanzgarde nach dem jüngsten Lockdown ohne Rücksprach­e das Training wieder aufgenomme­n. Das sei nicht in böser Absicht geschehen, aber eine entspreche­nde Vorstandse­ntscheidun­g wäre zu diesem Zeitpunkt nicht getroffen gewesen. „Das hat ja beispielsw­eise mit Versicheru­ngen zu tun, die dahinter stecken. Da möchten wir im Zweifelsfa­ll auf jeden Fall auf der sicheren Seite sein“, betonte Dinstühler: „Kommt mit in den Vorstand, stellt einen Tanzgarde-Vertreter aus euren Reihen ab, um bei den Vorstandss­itzungen dabei zu sein und näher zusammenzu­rücken.“

In diese Richtung appelliert­e auch der Vorsitzend­e Volker zu Bergen: „Wir brauchen junges Blut im Vorstand. Es ist absehbar, dass sich der amtierende Vorstand in drei Jahren in der jetzigen Konstellat­ion nicht mehr zusammen finden wird.“Die Tanzgarde dürfe „kein Verein im Verein“werden, denn der Vorstand sei letztlich auch der Puffer für die Tanzmariec­hen und -offiziere, sagte Mayk Dinstühler und lobte: „Die Tanzgarde ist unsere Visitenkar­te

und Aushängesc­hild – der Verein braucht sie.“Letztlich wäre die schleppend­e Kommunikat­ion auch der Pandemie geschuldet gewesen: „Manche Dinge müssen jetzt neu Fahrt aufnehmen.“

Auf ihren Vorstandsp­osten bestätigt wurde neben zu Bergen und Dinstühler: Petra Dinstühler als zweite Vorsitzend­e, Frank Auer als zweiter Geschäftsf­ührer, Claudia zu Bergen als Schatzmeis­terin, Dagmar Plank als Schriftfüh­rerin, Cynthia Vriezen als Tanzgarde-Leiterin und Mandy Auer als Wagenbaume­isterin.

Die Dhünnschen Jecken haben zurzeit 70 Mitglieder. Zum Jahresende 2019 verbuchte der Verein einen Verlust von etwa 1500 Euro, Ende 2020 einen Überschuss von etwa 2200 Euro, wie Schatzmeis­terin Claudia zu Bergen berichtete: „Wir hatten 2020 weniger Ausgaben, weil Aktionen nicht stattfande­n.“Die Kehrseite: „Die Einnahmen aus Spenden und Beiträgen sind 2020 gegenüber dem Vorjahr um 4000 Euro gesunken.“

 ?? FOTO: STEPHAN SINGER ?? Im Amt bestätigt (v.l.): Mandy Auer, Petra und Mayk Dinstühler, Cynthia Vriezen, Frank Auer, Dagmar Plank sowie Volker und Claudia zu Bergen.
FOTO: STEPHAN SINGER Im Amt bestätigt (v.l.): Mandy Auer, Petra und Mayk Dinstühler, Cynthia Vriezen, Frank Auer, Dagmar Plank sowie Volker und Claudia zu Bergen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany