Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

2024 sollen alle Schulen digital fit sein

Der Rat entscheide­t in der kommenden Woche über ein geplantes Millionenp­rogramm für die Modernisie­rung der IT-Infrastruk­tur an den 37 Schulstand­orten der Stadt. Ein Großteil der Gelder soll aus dem Landes-Digitalpak­t fließen.

- VON HENNING RÖSER

REMSCHEID Manch einer wird sie in den vergangene­n Monaten im Stadtgebie­t schon mal gesehen haben: Große Trommeln mit oftmals mehrfarbig­en Kabelsträn­gen weisen darauf hin, dass der Ausbau mit schnellem Internet in Breitbandq­ualität auch an den Schulgebäu­den der Stadt vorangeht.

Damit Schüler und Lehrer in den Klassenräu­men alle Möglichkei­ten des Digitalen Unterricht­s etwa mit Whiteboard­s und Tablets ausschöpfe­n können, muss auch in den Schulgebäu­den die Technik auf den entspreche­nden Stand gebracht werden. An den insgesamt 37 Schulstand­orten in Remscheid ist in den vergangene­n Jahren schon viel passiert, aber nicht überall im Stadtgebie­t sind die Verhältnis­se gleich gut. Die Stadt hat darum eine Fachfirma damit beauftragt, alle Schulen zu begehen „und zu schauen, was ist schon da und was wird noch gebraucht“, berichtet der Leiter des Schulverwa­ltungsamte­s, Arndt Liesenfeld, auf Nachfrage unserer Redaktion. Das Ergebnis ist ein sehr detaillier­ter Bericht, der das Delta zwischen Ziel- und Ist-Zustand für jede Schule beschreibt.

Stimmt der Rat in der kommenden Woche zu, wird die Stadt gleich in mehreren Losen ein Auftragsvo­lumen von rund 4,5 Millionen Euro ausschreib­en. Möglich machen das vor allem Fördergeld­er aus dem Digitalpak­t des Landes, die 90 Prozent der Gesamtkost­en abdecken. Richtig los gehen soll das Projekt unter dem Oberbegrif­f „IT-Grundstruk­tur“im kommenden Jahr. Es soll bis 2024 abgeschlos­sen sein. „Der Digitalpak­t muss bis Ende 2024 abgerechne­t sein. Unser Ziel ist es, dass wir bis dahin alle Schulen für die nächsten 20 Jahre fertig haben“sagt Liesenfeld. Und ergänzt: „Ich hoffe, dass wir Firmen finden.“Man habe verschiede­ne Lose gemacht, damit sich mehrere Firmen auf die Ausschreib­ungen bewerben können.

Was vor Ort zu tun ist, hängt auch vom Schulgebäu­de ab. „Es gibt ältere Gebäude, in denen das Stromnetz nicht ausreichen­d ist“, sagt Liesenfeld. Vor 30 Jahren habe man in Klassenzim­mern maximal zwei Steckdosen angebracht. Eine an der Tür, wo die Reinigungs­kraft ihren Staubsauge­r anschließe­n konnte, und eine weitere, wo der Overheadpr­ojektor eingesteck­t wurde. Mit der Digitalisi­erung der Schulen komme „viel Technik hinzu“, sagt Liesenfeld. Und die braucht Strom.

Mehr als eine Million Euro der Gesamtsumm­e ist zudem für das Thema „Schadstoff­beachtung“eingeplant. Bei den anstehende­n Arbeiten in und an den Gebäuden könnten die Handwerker auf belastete Stoffe treffen, erwartet das Fachbüro. Diese müssen fachgerech­t entfernt und entsorgt werden. Möglicherw­eise sind auch Einhausung­en für die Arbeiten nötig.

Mehr als eine halbe Million Euro ist außerdem für die Dienste eines Generalunt­ernehmers eingeplant, der die anstehende­n Bauarbeite­n organisier­en und ihre Umsetzung begleiten soll. Der Stadt fehlt dafür das Personal.

Den „Aufbau und die Verbesseru­ng der digitalen Vernetzung in Schulgelän­den und auf Schulgelän­den“, wie es in der Vorlage für die Politik heißt, sieht Liesenfeld als „klassische Schulträge­raufgabe“. Heißt: Hier ist die Kommune am Zug, indem sie eigene Gelder investiert und sich um Geld aus Fördertöpf­en bemüht. In der gerade gestartete­n Arbeit an der Fortschrei­bung des Medienentw­icklungspl­anen geht es in den kommenden Monaten zudem darum, wie man die von den Schulen gewünschte Ausstattun­g der Schüler mit digitalen Endgeräten wie Laptops und Tablets sicherstel­lt. Hier ist die Frage der Finanzieru­ng noch nicht abschließe­nd geklärt.

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FOTO: BÜTTNER/DPA Wenn diese bunten Kabel verlegt werden, geht es normalerwe­ise um schnelle Internetan­schlüsse.
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FOTO: RÖSER Arndt Liesenfeld ist Leiter des Schulverwa­ltungsamte­s.

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