Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Bahnhof-Parkhaus: PSR interessiert
Die Stadtwerketochter könnte sich um die Problem-Immobilie kümmern.
INNENSTADT (wey) Politik und Verwaltung sind weiter auf der Suche nach einer Lösung für das regelmäßig von Randalierern heimgesuchte Park-and-Ride-Parkhaus am Hauptbahnhof. Einem Vorschlag von SPDRatsmitglied Jürgen Kucharczyk, das Gebäude in die Verantwortung der Stadtwerketochter PSR zu geben, steht PSR-Prokurist Armin Freund durchaus offen gegenüber.
„Auf jeden Fall“, antwortet Freund auf eine entsprechende Anfrage. Zum einen könne man sich als städtische Tochter einem solchen Anliegen gar nicht entziehen. Zum anderen sei man wohl auch der richtige Ansprechpartner für dieses Thema: „Die Kompetenzen dafür haben wir ja durchaus.“
Die Park Service Remscheid GmbH (PSR) bewirtschaftet aktuell sechs Parkhäuser im Stadtgebiet, überwiegend in der Innenstadt aber auch in der Lenneper Altstadt. In zwei Fällen gehört ihr auch die Immobilie, die vier anderen Einrichtungen betreibt man im Auftrag des jeweiligen Eigentümers.
Dazu gehöre auch, dort regelmäßig nach dem Rechten zu sehen, sagt Armin Freund: „Wir drehen ständig unsere Runden durch alle Parkhäuser.“Dabei würden sich die Mitarbeiter um Müll und anderen Unrat kümmern. Und auch Schmierereien beseitige man möglichst schnell. „Wichtig ist, dass ein Parkhaus grundsätzlich über ein gutes Erscheinungsbild verfügt“, sagt Freund. Je heruntergekommener es wirke, um so eher ziehe es Randalierer an. „Das wird dann schnell zu einem Zufluchtsort für Gestalten, die man dort nicht haben möchte.“
Das Parkhaus am Bahnhof, das tagsüber vor allem von Bahnpendlern genutzt wird, erweist sich seit seiner Eröffnung vor über zehn Jahren als Sorgenkind. Vor dem Start des benachbarten Kinos waren für rund 50.000 Euro Vandalismusschäden beseitigt worden, Ende 2019 hatten Unbekannte die Türen des Aufzuges aus ihren Halterungen gerissen. Die Summe der Sachschäden bewegt sich längst im hohen sechsstelligen Bereich.
Weil in dem Parkhaus Fördergelder für den öffentlichen Nahverkehr stecken, kann es nachts aber nicht einfach abgeschlossen werden. Stattdessen versucht die Stadt es mit vermehrten Streifen des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) und eines privaten Sicherheitsdienstes. Mit bisher überschaubarem Erfolg.
Deswegen sagte Baudezernent Peter Heinze auch Jürgen Kucharczyk spontan zu, seinen Vorschlag zu prüfen und mit der PSR zu besprechen. Allerdings verbunden mit dem Hinweis, dass die Stadtwerketochter dafür sicherlich Geld sehen möchte. Auch Prokurist Armin Freund betont, dass man sich im Zuge dessen über die Rahmenbedingungen unterhalten müsste. Was allerdings nicht nur das Finanzielle betreffe: „So viel ich weiß, gibt es am Bahnhof nicht einmal einen Wasseranschluss“, sagt Freund. „Den bräuchten wir aber, um dort sauber machen zu können.“