Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Reise durch die tierische Seite der Musik

Die Bergischen Symphonike­r laden gemeinsam mit dem Moderator am Sonntag zum Familienko­nzert ein.

-

Herr Caspers, Sie sind bekannt aus TV-Sendungen wie „Die Sendung mit der Maus“, „Quarks“oder „Wissen macht Ah!“. Wie kommt es, dass Sie nun mit den Bergischen Symphonike­rn auf der Bühne stehen? RALPH CASPERS Wir haben ja schon einmal etwas zusammen gemacht, das war 2019 ,Paddington‘. Da dachten wir, wir könnten doch jetzt weitermach­en. Der Kontakt ist damals recht simpel entstanden: Ich bin von den Bergischen Symphonike­rn einfach gefragt worden, ob ich als Moderator bei dem Format des Familienko­nzerts mitmachen möchte. Ich habe gern sofort ja gesagt.

Was vermitteln Sie den Familien beim Familienko­nzert am Sonntag?

CASPERS Es wird ein buntes Programm mit ganz vielen unterschie­dlichen Stücken, die alle etwas mit Tieren zu tun haben. Das Orchester und ich erzählen, wo sich Tiere auf der Bühne verstecken und wie sich Tiere in der Musik anhören. Denn es gibt viele Komponiste­n, die Tiere musikalisc­h umgesetzt haben. Es wird eine kleine Reise durch die tierischen Seiten der Musik.

Ihren ersten Auftritt hatten Sie bereits mit dem Format in Solingen, der anderen Spielstätt­e der Symphonike­r. Ist ein Konzert für Kinder herausford­ernder als eines für Erwachsene?

CASPERS Gute Frage. Also es ist so: Wenn es Kindern langweilig wird, lassen sie es einen schnell wissen. Erwachsene denken sich: ,Wie fürchterli­ch! Aber es dauert ja nur noch eine Stunde, dann ist es vorbei’. Kinder sind anders. Sie wollen dann, dass es jetzt sofort vorbei ist. Und sie sind da sehr ehrlich. Das erste Familienko­nzert in Solingen hat mir gut gefallen, ich fand es sehr lustig. Übrigens habe ich früher mal in Solingen gewohnt. Ich freue mich nun auf das Konzert am Sonntag in Remscheid.

Wo können die Kinder Sie aktuell im Fernsehen sehen?

CASPERS Bei ,Wissen macht Ah!‘, der ,Sendung mit der Maus‘ und bei ,Quarks‘, wobei das für einige Kinder zu spät sein dürfte, es läuft donnerstag­abends.

Was sind Ihre nächsten Projekte? CASPERS Ich habe ein Buch geschriebe­n für Leseanfäng­er, das kommt demnächst raus. Es heißt ,Milla und die sehr gefräßige Schule‘. Gerade

ist ein Buch im Duden-Verlag erschienen: ,99 seichte Fragen für tiefgründi­ge Unterhaltu­ngen zwischen Eltern und Kindern’. Dazu gibt es begleitend einen Podcast, in dem ich gemeinsam mit Kindern genau diese Fragen erörtere. Das sind Fragen wie: Was bringt dich zum Lachen? Welche Superkraft hättest du gerne? Oder auch: Ab wann ist ein Haufen kein Haufen mehr? Also wie viele Körner muss man von einem Sandhaufen wegnehmen, damit er kein Haufen mehr ist? Alles Fragen, zu denen man sich gut Gedanken machen kann. Das macht total Spaß. Übrigens können Kinder dabei gern Fragen loslassen.

Haben Sie eigentlich selbst Kinder? CASPERS Ja, drei.

Warum ist Ihnen die Bildung und Wissensver­mittlung von Kindern so wichtig?

CASPERS Es war eher Zufall, dass ich dazu gekommen bin, aber man muss einfach wissen, wie die Sachen auf dieser Welt funktionie­ren, das ist sehr wichtig. Wer ungebildet ist, dem kann man auch viel erzählen.

Welche Wissensver­mittlung funktionie­rt bei Kindern am besten? CASPERS Ich erkläre es anhand eines persönlich­en Beispiels: Meine Mutter hatte mal einen Hund, der hatte oft Durchfall, wollte aber nie seine Medikament­e nehmen, er hat die Tabletten einfach immer wieder ausgespuck­t. Erst, als sie die Tabletten in Leberwurst verpackt hat, hat er sie geschluckt. Er hat gar nicht gemerkt, dass er Medizin bekam. So gefällt es mir für mich auch am

besten: Ich will unterhalte­n werden, und wenn am Ende noch Wissen hängen bleibt, umso besser.

Wie sind Sie zu den Wissenscha­ftssendung­en gekommen?

CASPERS Studiert habe ich an der Kunsthochs­chule für Medien Köln, ich komme also gar nicht aus dem Wissenscha­ftsbereich, was ganz interessan­t ist, sondern aus einer ganz anderen Richtung. Aber ehrlich gesagt habe ich viel durchs Ausprobier­en gelernt, durch das Machen und Falschmach­en. Zum Fernsehen kam ich eher durch Zufall, durch einen Job als Praktikant. So ging es dann immer in die nächste Sache. Ich hatte nie einen Plan, es hat sich so ergeben.

Was möchten Sie den Kindern da draußen mit auf den Weg geben? CASPERS Sie sollten keine Angst haben, Sachen auszuprobi­eren und etwas falsch zu machen, das gehört dazu. Wir sind als Menschheit durch Versuch und Irrtum so weit gekommen.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE MELISSA WIENZEK

 ?? FOTO: ARMIN FISCHER ?? Der Moderator als Legionär: Für die Sendung mit der Maus drehte Ralph Caspers unlängst im Römerpark in Xanten.
FOTO: ARMIN FISCHER Der Moderator als Legionär: Für die Sendung mit der Maus drehte Ralph Caspers unlängst im Römerpark in Xanten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany