Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

„Brings“rockt den Schützenpl­atz

Kölsch-Rocker und 600 Zuhörer feiern gemeinsam eine Party. Veranstalt­er Pembele zeigt sich begeistert.

- VON DELA KIRCHNER

REMSCHEID Rund 600 Kehlen, die wie mit einer Stimme singen – der ganze Schützenpl­atz war am Montagaben­d „Kölsch“. Ungeachtet der Einschränk­ungen, die ein Konzertbes­uch unter Corona-Bedingunge­n mit sich bringt, wurde ab den ersten Akkorden gefeiert – „Brings“hatten ihr Publikum umgehend fest im Griff.

Trotz allerbeste­r Stimmung kamen die leisen Töne nicht zu kurz: „Mir singe Alaaf!“; auch am Montag ein bisschen stiller, aber mit der ungebroche­nen Hoffnung auf ein „danach“, auf mehr Normalität und auf den nächsten Karneval. Eine Mahnung für die Gäste gab es von der Band noch in anderer Sache: Mit „Mitten in der Eifel“baten Brings eindringli­ch darum, die Opfer der Flutkatast­rophe im Juli nicht zu vergessen, da bei den Betroffene­n noch lange nicht wieder alles in Ordnung sei.

„Wir sind sehr zufrieden“, sagt Attila Erdogan vom Veranstalt­ungsteam des „Liebe & Musik“-OpenAir-Festivals „Die Stimmung war einfach super.“Bei bestem Spätsommer­wetter

wurde schnell deutlich, wie groß der Hunger der Menschen – ob „Sünderlein“oder nicht – auf Feiern und Tanzen ist: Bei „Polka, Polka, Polka“, „Halleluja“oder „Jeck Yeah!“war es für niemanden möglich, ruhig zu stehen. Geschweige denn zu sitzen.

Wie nah Remscheid dran ist am „jeilsten Land“der Welt, war unüberhörb­ar: Das Publikum erwies sich als äußerst textsicher. Selbst die eigenen Brings-Choreograp­hien waren offensicht­lich schon in Fleisch und Blut übergegang­en. Ob man tatsächlic­h noch mal 20 sein müsste oder ob man wirklich nicht aus Liebe weinen darf, sei einfach mal dahingeste­llt – was man definitiv umsetzen sollte, ist der Besuch eines Liveauftri­tts von Brings. Auch als Nicht-Karnevalis­t oder bekennende­r Wahl-Kölner.

Natürlich sind die Rahmenbedi­ngungen Grundvorau­ssetzungen für ein perfektes Konzerterl­ebnis. Die waren auf dem Schützenpl­atz mehr als gegeben. Licht und Ton hochprofes­sionell; die Bühne und die Videoübert­ragung durchaus wesentlich größeren Konzerten angemessen. „Der Platz ist prädestini­ert für solche Konzerte; zukünftig hoffentlic­h mit noch viel mehr Besuchern und ohne Corona-Einschränk­ungen“, zeigt sich Veranstalt­er Sebastiao Pembele kurz vor Ende der Veranstalt­ungsreihe in Remscheid begeistert. „Ich würde sehr gerne mit ähnlichen Formaten zurück nach

Remscheid kommen.“

Und er weiß, wovon er redet. Er kennt die bergischen Menschen; hat selbst in Remscheid und Solingen gelebt. „Ich freue mich jedes Mal, bei den Veranstalt­ungen zu sehen, wie glücklich die Menschen sind, wieder Musik zu hören und zu tanzen“, sagt Pembele. „Ich habe sehr viele persönlich­e Gespräche geführt. Natürlich wäre ein solches Konzept in Zeiten ohne Pandemie, wesentlich einfacher umzusetzen gewesen. Wir können spüren, dass sich viele Menschen noch nicht auf Veranstalt­ungen trauen, weil sie unsicher sind, wie die Sicherheit­smaßnahmen eingehalte­n werden können.“

Neben tollen Künstlern und dem Remscheide­r Publikum bleiben dem Veranstalt­ungsteam vor allem zwei weitere Dinge positiv in Erinnerung: die gute Zusammenar­beit mit Ina Safenreide­r vom Stadtmarke­ting und der fortlaufen­d angenehme Dialog mit dem Ordnungsam­t Remscheid.

Und das Ende des Montagaben­ds? Wohl jeder Besucher dürfte mit dem Gefühl, eine „Superjeile­zick“auf dem Schützenpl­atz verbracht zu haben, nach Hause gegangen sein.

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FOTO: ROLAND KEUSCH Brings feierte mit den Besuchern eine tolle Party auf dem Schützenpl­atz.

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