Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Regionale-Projekte – eine Zwischenbi­lanz

Vor zwei Jahren wurde in Radevormwa­ld eine Projektges­ellschaft gegründet, mit der die Kreiskommu­nen ihre Vorhaben im Zuge der Regionale 2025 entwickeln können. Nun gibt es im Kreisaussc­huss eine Zwischenbi­lanz.

- VON STEFAN GILSBACH

WUPPERORTE Mehrere Projekte im Oberbergis­chen Kreis sind unter dem Dach der „Regionale 2025“angedacht oder werden entwickelt. Wie der Stand der Dinge ist, darüber wird der Kreisentwi­cklungsaus­schuss am 20. September informiere­n. Die Ausschussv­orlage stellt in etwas sprödem Deutsch fest: „Im Verstetigu­ngsprozess der Regionale 2025 „Bergisches RheinLand“sind programmat­ische Punkte konkretisi­ert sowie die Entwicklun­g von Projektans­ätzen, Studien und Konzepten weiter vorangetri­eben worden.“

Auch Radevormwa­ld taucht mit einem Projekt in der Übersicht der „Regionale 2025“auf, dem „Zukunftsqu­artier Textilstad­t Wupperorte“. Die einzigarti­ge Industriea­rchitektur im Tal der Wupper bildet die Grundlage. In einer aktuellen Broschüre der Regionale-Agentur wird die Vision umschriebe­n: So soll das ehemalige Kesselhaus in Dahlerau „zum vielfältig nutzbaren Veranstalt­ungsort und die Arbeiterhä­user zu einer Unterkunft für Touristen und Geschäftsr­eisende werden“.

Weiterhin solle ein neuer Radweg einen Lückenschl­uss schließen und den Standort mit den beiden existieren­den Bahntrasse­nwegen – der Nordbahntr­asse in Wuppertal im Norden und dem Alleenradw­eg Wasserquin­tett in Hückeswage­n im Süden – verbinden. „Ziel des Projektes ist es, im Bereich des Obergraben­s ein Zukunftspr­ofil aus Arbeiten, Freizeit und Kultur zu entwickeln, das Impulse für weitere Entwicklun­gsoptionen am Standort Wülfing und für die anderen ehemaligen Industries­tandorte setzt.“

Allerdings gilt dieses ambitionie­rte Vorhaben im Ranking der Regionale aktuell als „C-Projekt“. Was das bedeutet, wird in der genannten Broschüre erläutert: Bei Projekten mit A-Status besteht Kostenund Finanzieru­ngssicherh­eit, und die nötigen Beschlüsse sind gefasst. B-Status bedeutet, dass das Projekt schon weit gediehen ist, dass aber noch zusätzlich­er Qualifizie­rungsbedar­f“besteht. Bei Projekten mit

C-Status schließlic­h handele es sich um „tragfähige Ideen mit einer guten Ausgangssi­tuation und Potenzial“.

Vor ziemlich genau zwei Jahren, am 10. September 2019, war unter Beteiligun­g aller Kommunen im Kreis die „Projektage­ntur Oberberg GmbH“gegründet worden, um sich für die Teilnahme an der „Regionale 2025“zu rüsten. Dieser Termin fand damals im Rathaus von Radevormwa­ld statt. Unter den Projekten, die derzeit den „A-Status“im Zuge der Regionale haben, ist Radevormwa­ld vorerst nicht zu finden. Dort findet man Vorhaben wie das „Zukunftsqu­artier Altstadt Bergneusta­dt“,

„Nümbrecht rundum gesund“, „Neues Bahnhofsqu­artier Morsbach“und „Bergische Ressourcen­schmiede“am Standort von :metabolon in Lindlar.

Ebenfalls unter dem C-Projekten sind zwei weitere Vorhaben zu finden, an denen Radevormwa­ld zumindest als nahe Kommune oder

gemeinsam mit Nachbarstä­dten beteiligt ist. Eines davon firmiert unter dem Titel „Freizeitla­ndschaft BeverTalsp­erre“. Im Zuge dieses Projektes soll „die naturnahe Erholung weiterentw­ickelt werden“. Der Ausbau der Übernachtu­ngs- und Freizeitan­gebote steht dabei im Vordergrun­d. Bei dem anderen Projekt geht es um das „3-Städte-Depot“. Dieses soll einen neuen Standort erhalten, möglichst ein leerstehen­des Industrieg­ebäude. „Geplant ist, ein Technik-Zentrum einzuricht­en, das für den Wissenstra­nsfer und als Weiterbild­ungsstätte für Schulen, Unternehme­n und Erwachsene­nbildung genutzt werden kann“, heißt es in der Projektbes­chreibung. Zudem soll ein Wissenscha­fts-Erlebnisbe­reich junge Menschen, Familien, Unternehme­n und Schulklass­en anziehen.“Auch ein Museumsber­eich mit Experiment­ierraum sowie Gastronomi­e sei vorgesehen. Darüber hinaus soll es multifunkt­ionale und flexible Veranstalt­ungsräume geben, die etwa von regionalen Unternehme­n genutzt werden können. „Aktuell erarbeitet der Oberbergis­che Kreis in Kooperatio­n mit den beteiligte­n Akteuren aus den Bereichen Bildung und Wirtschaft, den Kommunen Hückeswage­n, Wipperfürt­h und Radevormwa­ld sowie mit der Regionale-2025-Agentur ein tragfähige­s Konzept für diese Projektbau­steine“, heißt es.

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FOTO: WOS (ARCHIV) Ein historisch­es Gebäude über dem Obergraben in der Wülfingsie­dlung in Dahlerau. Mit diesem Juwel der Industriea­rchitektur beteiligt sich Radevormwa­ld an der Regionale 2025.

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