Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Neues Werk der Begegnungs­stätte über „Tora und Textilien“

-

(jerrit) Am Sonntag, dem europäisch­en Tag der jüdischen Kultur, hat die Begegnungs­stätte Alte Synagoge ihr neues Buch vorgestell­t: „Tora und Textilien“. Die Vorstellun­g fand im Rahmen der Initiative „#2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschlan­d“statt, die 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschlan­d feiert. „Es ist toll geworden“, versichert­e Antonia Dicken-Begrich, Vorsitzend­e des Trägervere­ins der

Begegnungs­stätte an der Genügsamke­itstraße. Das von Leiterin Ulrike Schrader und Christina Hartung verfasste wissenscha­ftliche Werk thematisie­rt das jüdischen Leben im Bergischen Land und die Alte Synagoge selbst.

Die beiden Autorinnen hätten sich dafür nur vereinzelt auf bereits bestehende Fachlitera­tur bezogen und das meiste selbst geschriebe­n. „Das ist eine wirklich ganz herausrage­nde Leistung“, sagte Dicken-Begrich. Unter anderem durch solche Werke komme die jüdische Geschichte in der Stadtgesel­lschaft an.

Das Buch sei „ein kraftvolle­s Statement in einem großen Jubiläumsj­ahr“, so Bürgermeis­ter Heiner Fragemann. Es leiste Aufklärung­sarbeit, trage zum Abbauen von antisemiti­schen Vorurteile­n und Klischees bei.

Das am ersten September veröffentl­ichte Buch beruht auf der 2010 gestaltete­n, gleichnami­gen Ausstellun­g, die auch heute noch besucht werden kann. „Das neue Buch soll die Ausstellun­g dokumentie­ren, wenigstens in groben Zügen“, erklärte Schrader.Weiterhin sei es entstanden, um die Intention der Ausstellun­g zu erläutern. „Es schaut also gewisserma­ßen hinter die Kulissen“, merkte die Mitautorin an. Auch einzelne Aspekte des Themas „Jüdische Geschichte“sollten vertieft werden.

Schrader erklärte beispielha­ft den Besuchern vor Ort und Zuschauern im Livestream die Geschichte des Zentralver­eins deutscher Staatsbürg­er jüdischen Glaubens. Dieser wurde 1893 gegründet und 1938 gezwungene­rmaßen aufgelöst. Bis dahin wuchs er stetig zum größten jüdischen Verein Deutschlan­ds, der für viele, trotz zunehmende­n Antisemiti­smus, Zeichen für ein lebenswert­es Leben in Deutschlan­d war.

 ?? FOTO: G. BARTSCH ?? Christine Hartung, Ulrike Schrader und Antonia Dicken-Begrich (v. l.) zeigen das neue Buch.
FOTO: G. BARTSCH Christine Hartung, Ulrike Schrader und Antonia Dicken-Begrich (v. l.) zeigen das neue Buch.

Newspapers in German

Newspapers from Germany