Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Lehrer für Mathe und Biologie dringend gesucht
Viele Schulen in Deutschland haben ein Problem: Sie haben zu wenig Lehrer. Die Politik hat in den vergangenen Jahren zu wenig dagegen getan, finden viele.
Der Schulchor wurde abgeschafft. In Chemie finden weniger Schulstunden statt als ursprünglich geplant. Und wenn eine Lehrerin oder ein Lehrer krank ist, gibt es keinen Ersatz. Vielleicht hast du an deiner Schule schon einmal eine ähnliche Situation erlebt? Das könnte bedeuten, dass es auch an der Schule zu wenige Lehrkräfte gibt.
An vielen Schulen in Deutschland herrscht Lehrermangel. Tausende Stellen sind unbesetzt. Vor allem in der Grundschule und für Fächer wie Mathematik, Physik, Chemie oder Biologie gibt es zu wenig Lehrkräfte. Die Kinder und Jugendlichen bemerken den Mangel aber nicht nur im Stundenplan, sagt Udo Beckmann. Er ist der Chef einer großen Organisation, die sich unter anderem für die Rechte von Lehrkräften einsetzt. Er sagt: „Die Schulen bemühen sich, das
Kerngeschäft am Laufen zu halten. Das heißt, sie sorgen dafür, dass der Unterricht stattfindet. Aber das, was Schule ausmacht, fällt hinten runter, also zum Beispiel AGs, Projekte oder kleinere Lerngruppen“. Lehrermangel sei kein neues Problem, sagt der Experte: „Wir kämpfen damit schon seit rund 20 Jahren.“
Ein Grund liegt darin, dass in Deutschland mehr Kinder geboren werden als Fachleute vor einiger Zeit noch dachten. Dass diese irgendwann in die Schule kommen, ist eigentlich keine Überraschung. Doch die Politik hat es versäumt, auf die steigenden Schülerzahlen zu reagieren und mehr Lehrer auszubilden und einzustellen.