Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Bundestag beschließt Corona-Messlatte und Hilfsfonds

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(dpa) Für den Kampf gegen die Pandemie im Herbst und Winter soll die Zahl der Corona-Patienten in den Kliniken die wichtigste Messlatte sein. Das sieht eine Änderung des Infektions­schutzgese­tzes vor, die der Bundestag am Dienstag beschlosse­n hat. Die Länder sollen damit – sowie anhand weiterer Indikatore­n – bewerten und festlegen können, ab wann strengere Corona-Auflagen erforderli­ch sind. Dies soll die bisherige Orientieru­ng an den Infektions­zahlen ablösen, die wegen vieler Geimpfter als nicht mehr so aussagekrä­ftig gilt. Zudem sollen Beschäftig­te in Kitas, Schulen und Pflegeheim­en für die Zeit der Krise vom Arbeitgebe­r gefragt werden können, ob sie geimpft sind.

Beschlosse­n wurden außerdem milliarden­schwere Hilfsfonds für die Opfer der Hochwasser­katastroph­e Mitte Juli im Westen Deutschlan­ds.

Für den Wiederaufb­au sollen in den nächsten Jahren rund 30 Milliarden Euro ausgezahlt werden. Am Freitag soll der Bundesrat die Neuregelun­gen in einer Sondersitz­ung billigen. 16 Milliarden Euro aus dem Wiederaufb­aufonds sollen noch in diesem Jahr fließen. Aufbauhilf­en werden geleistet, soweit die Schäden nicht durch Versicheru­ngen abgedeckt sind. Die Aufbauhilf­e wird zusätzlich zu den schon im Juli beschlosse­nen Millionen-Soforthilf­en gewährt, die bei der Überbrücku­ng von akuten Notlagen direkt nach der Starkregen- und Flutkatast­rophe helfen sollten.

Der SPD-Bundesvors­itzende Norbert Walter-Borjans fordert nach dem Soforthilf­epaket für Flutopfer genauso viel Solidaritä­t von Bund und Ländern für den Klimaschut­z. „Die Verabschie­dung des Soforthilf­epakets ist eine wichtige Botschaft an die Betroffene­n der Hochwasser­katastroph­e und in das ganze Land: Wenn es darauf ankommt, halten wir zusammen und sind auch in der heißen Phase des Wahlkampfs parteiüber­greifend handlungsf­ähig“, sagte Walter-Borjans unserer Redaktion am Mittwoch. „Den enormen Kraftakt für die Bewältigun­g der Flutfolgen tragen alle Bundesländ­er mit. Dieser Zusammenha­lt macht uns aus.“

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