Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Figuren in der Fabrik beim Kultursommer
Ein Duell zwischen zwei Pferden aus Stahl, das eine drückt seine Hufe auf dem Rücken des anderen ab, die Körper sind durch ein Seil miteinander verbunden – und doch kämpfen die Tiere gegeneinander. Ein Turm aus umgefallenen Holzbuchstaben, horizontal übereinandergestapelt und silbern in der Sonne glänzend, mit einem „D“als Element ganz oben an der Spitze. Und eine Tänzerin mit rotbraun wehendem Kleid, die Arme bis in die Fingerspitze gestreckt, die Zehen in der Luft und auf dem Boden, als schwebe sie zwischen Betonplatten.
Drei Kunstwerke, drei verschiedene Figuren. Tierisch, geometrisch, menschlich. Umgesetzt von Kunstschaffenden aus der Umgebung. Und nur eine Auswahl derjenigen Skulpturen, Installationen und Fotografien, die vom 17. bis 19. September auf dem ehemaligen Rhombus-Areal (Eingang über Remscheider Straße 25) zu sehen sein werden. Dann findet im Zuge des Rheinisch-Bergischen Kultursommers, gefördert mit Mitteln des Bundes, die Ausstellung „Figuren in der Fabrik“statt, bei der neun Künstlerinnen und Künstler aus der Umgebung im Industrieambiente der ehemaligen Galvanik ihre Werke präsentieren.
Dabei sind mit Silke Busch, Andy Jäckle, Michael Dangel und Martin De Giorgi auch vier Kunstschaffende aus Wermelskirchen. Der Journalist und PR-Berater Christian Vogeler hat sie als Koordinator der Ausstellung zusammengeführt. „Wie viele Werke wir genau zeigen können, werden wir mit Blick auf den Raum noch kurzfristig entscheiden“, sagt er. Einige Aktionen, die während der drei Veranstaltungstage das Thema „Figuren“zusätzlich aufgreifen sollen, würden jedoch bereits feststehen. So wird Silke Busch gemeinsam mit den Besucherinnen und Besuchern ein Mosaik erstellen. Martin De Giorgi, der selbst Didgeridoos fertigt, das Blasinstrument präsentieren. Und Michael Dangel, der vor allem mit alten Drucktechniken wie Linol- und Holzschnitt und Radierungen arbeitet, einen seiner Druckstöcke mitbringen, mit dem sich die Gäste bei der Ausstellung einen eigenen Druck erstellen können. Gezeigt werden sollen im Eingangsbereich außerdem Skulpturen, an denen die Pädagogin Katja Burger in ihrer Bastelwerkstatt in Tente aktuell mit verschiedenen Kindern arbeitet.
Zur Vernissage am 17. September, 18.30 bis 22 Uhr, soll es dann über diese Aktionen hinaus noch eine besondere Performance geben: Tänzerinnen und Tänzer der Ballettschule „Modern Movement“werden auftreten und zu den verschiedenen Werken auf dem Fabrik-Gelände improvisieren. Um 20.30 Uhr findet dann sowohl freitags als auch samstags die Ballettaufführung „Max und Moritz“der statt, am Sonntag um 14 Uhr zeigt die Ballettschule während einer Gala-Aufführung einige Highlights ihres Schaffens.
Die Ausstellung ist am Samstag von 11 bis 18 Uhr geöffnet, am Sonntag von 13 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, die entsprechenden Karten müssen allerdings auf der Internetseite www.bergisch-live. de vorab gebucht und am Eingang vorgezeigt werden. mcv