Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Nachlass ermöglicht neue Bühnentech­nik

Dorothee Dörner unterricht­ete 23 Jahre am Gymnasium und hinterläss­t der Schule 50.000 Euro.

- VON THERESA DEMSKI

WERMELSKIR­CHEN Wenn sich Schüler an Dorothee Dörner erinnern, dann erzählen sie oft von ihrer Fröhlichke­it und ihrer Leichtigke­it. „Sie war immer irgendwie beschwingt“, sagt Martin Burghoff, heute stellvertr­etender Schulleite­r des Gymnasiums, über seine ehemalige Französisc­h-Lehrerin. Sie habe eine bewunderns­werte Haltung mitgebrach­t, ergänzt er: „Sie war total schülerori­entiert.“

Im September 2019 ist Dorothee Dörner gestorben. Und weil sie ihren Blick für Kinder und Jugendlich­e, für das Lernen und Leben am Gymnasium nie verloren hatte, bedachte sie in ihrem Testament auch ihre ehemalige Schule. 50.000 Euro sollten dem Gymnasium zugutekomm­en. „Sie war so lange verbunden mit dieser Schule“, sagt ihr Mann Steffen Dörner und erzählt von der Schulzeit

seiner Frau, die sie selbst am Gymnasium in Wermelskir­chen verbrachte und als beste Abiturient­in abschloss. Von 1978 bis 2001 wirkte sie als Lehrerin an gleicher Stelle. „Es war ihr wichtig, dieser Schule

Geld zu hinterlass­en“, sagt er. Die Lehrerin hatte einst selbst geerbt – auch deswegen habe die Summe so hoch ausfallen können.

Als Steffen Dörner der Schulleitu­ng berichtete, dass seine Frau im

Alter von 72 Jahren gestorben sei und dem Gymnasium Geld hinterlass­en habe, herrschte dort erst mal Sprachlosi­gkeit. Viele Kollegen seien selbst noch von Dorothee Dörner unterricht­et worden – genauso wie die Fördervere­insvorsitz­ende Uta Lenz. „Wir haben damals alle auf ihrem Käfer unterschri­eben“, erzählt sie. Und dann fallen ihr gemeinsam mit Silke Vogel und Martin Burghoff viele Anekdoten ein, fröhliche Geschichte­n und gute Erinnerung­en an die Englisch- und Französisc­hlehrerin.

„Als Herr Dörner am Telefon die Summe nannte, musste ich nachfragen, weil ich es nicht glauben konnte“, erzählt Burghoff. In der Schulleitu­ng berieten sich die Pädagogen darüber, wo und wie dieses Geld gut eingesetzt werden könnte. „Wir wollten etwas aus einem Guss“, sagt Burghoff. Weil die Schule schon längere Zeit über die Neuanschaf­fung

der Bühnentech­nik nachgedach­t hatte, schrieb Musiklehre­rin Silke Vogel schließlic­h ein Konzept – für Boxen und Mischpult, eine LEDLichtle­iste und die Ertüchtigu­ng der alten Scheinwerf­er, Mikrofone und Headsets, neue Verkabelun­g und eine Verbindung der vielen verschiede­nen technische­n Möglichkei­ten im Pädagogisc­hen Zentrum. „Wir hatten hier eine uralte Anlage“, sagt Silke Vogel. „Mit dieser Spende konnten wir nun wirklich viel erreichen.“Ob Infoverans­taltungen, Konzerte oder die Events zum Abitur: Künftig haben Licht und Ton eine neue Qualität.

Diese Idee gefiel Steffen Dörner. Seine Frau habe damals nicht selten selbst auf dieser Bühne gestanden, erzählt er. „Schön, dass ihr Nachlass nun dafür sorgen kann, dass es auf dieser Bühne weitergeht“, sagt er. „Ich bin sicher, sie würde sagen: Das Geld ist gut angelegt.“

 ?? FOTO: JÜRGEN MOLL ?? Steffen Dörner, Silke Vogel, Elvira Persian, Uta Lenz und Martin Burghoff (v.l.) testen die neue Technik, die mit dem Nachlass von Dorothee Elisabeth Dörner (Foto im Rahmen) finanziert wurde.
FOTO: JÜRGEN MOLL Steffen Dörner, Silke Vogel, Elvira Persian, Uta Lenz und Martin Burghoff (v.l.) testen die neue Technik, die mit dem Nachlass von Dorothee Elisabeth Dörner (Foto im Rahmen) finanziert wurde.

Newspapers in German

Newspapers from Germany