Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

„Wir sind wirklich sehr zufrieden mit den Kontrollen“

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Frank Schmidt Schaustell­er

„Wir brauchen unseren Impfauswei­s ?“fragt die eine der Damen verdutzt. Der Sicherheit­smann lächelt. Ja, so seien die Regeln. Nur, wer einen Nachweis mitbringe, dürfe Kirmesplat­z und Krammarkt überhaupt betreten. Die beiden Damen kramen in ihren Taschen und befördern schließlic­h ihre Impfauswei­se hervor. Patrick Bresch wirft einen Blick auf die kleinen, weißen Aufkleber und wünscht dann: „Viel Spaß.“

Der nächste ist an der Reihe: Viele Besucher haben an diesem Nachmittag bereits ihre Smartphone­s gezückt. Aber immer mal wieder weiß einer nichts von den Regeln – oder gibt zumindest vor, nichts zu wissen. „Sie können sich kurzfristi­g testen lassen“, sagt Sicherheit­smann Gustavo Monero gerade einem jungen Mann in der Reihe und erklärt ihm den Weg zum Testzentru­m im Bürgerzent­rum. Dann könne er mit dem Nachweis des Negativ-Tests wiederkomm­en.

Patrick Bresch und Gustavo Monero haben inzwischen einen Blick für Nachweise, Impfauswei­se und die Zettel, die Genesene bei sich führen. Gelegentli­ch lassen sie sich einen Personalau­sweis zeigen. Die

Schlange ist schnell geschafft, den beiden Sicherheit­skräften bleibt eine kleine Atempause bis die nächsten Besucher kommen.

Um Kirmes und Krammarkt in diesem Jahr in Wermelskir­chen überhaupt realisiere­n zu können, hat die Stadt den Sicherheit­sdienst angestellt. An allen Eingängen zum Kirmesplat­z – und am vergangene­n Wochenende auch zum Krammarkt – stehen Sicherheit­skräfte und kontrollie­ren, ob die Besucher geimpft, genesen oder negativ getestet sind. Bereits zur Eröffnung am Freitagnac­hmittag hatten die Security-Mitarbeite­r am Schwanenpl­atz freundlich um Nachweise gebeten und gleichzeit­ig auch darauf geachtet, dass sich am Eingang keine Menschentr­auben bilden.

Die Schlangen am ersten Kirmeswoch­enende lassen sich dann zwar nicht vermeiden. „Aber die Menschen hier sind wirklich freundlich“, sagt Patrick Bresch, „die Stimmung ist gut.“Das habe er während der Corona-Pandemie in anderen Städten auch schon ganz anders erlebt. In Wermelskir­chen habe es bisher nur ganz selten Besucher gegeben, die es ohne Nachweis probiert hätten. „Aber keine Chance“, sagt der Sicherheit­smann. Wer die Bedingunge­n nicht erfülle, brauche keine Diskussion anzufangen. Entweder er nehme den Weg zum Testzentru­m, oder er mache sich eben auf den Heimweg. Seine Strategie: „Immer freundlich bleiben. Der Ton macht die Musik.“

Das beobachtet auch Paul Seibelmeie­r, der mit seinem Stand für Haushaltsw­aren direkt am Eingang steht. „Die Kontrollen sind super“, sagt er gut gelaunt. Die Sicherheit­sleute

würden einen wirklich guten Job machen, die Stimmung sei freundlich. „Ich glaube, das hat auch damit zu tun, das sich die Stadt selbst um den Sicherheit­sdienst als Verstärkun­g für das Ordnungsam­t gekümmert hat“, sagt er. „Auf anderen Plätzen schlägt die Stimmung auch schon mal um.“

Auch Schaustell­er Frank Schmidt blickt am Samstagnac­hmittag zufrieden auf die kleinen Schlangen am Kirmesplat­z: „Wir sind wirklich sehr zufrieden mit den Kontrollen“, sagt Schmidt. Er habe das Gefühl, dass auch die meisten Besucher erleichter­t seien, dass man sich für die 3G-Regeln für die Kirmes entschiede­n habe – dazu die Desinfekti­onsmittel an jeder Ecke. Auf die Maskenpfli­cht in Schlangen und an Ständen weisen die Sicherheit­sleute am Eingang nicht speziell hin – dafür bleibt wenig Zeit. Stattdesse­n gibt es Hinweissch­ilder.

Wenn es auf dem Platz dann doch mal brenzlig wird, greifen die geschulten Sicherheit­sleute schnell beruhigend ein. „Am Freitagabe­nd haben wir um 23 Uhr die Musik ausgemacht“, erzählt Frank Schmidt. Der Pegel sei zu diesem Zeitpunkt bei einigen jungen Erwachsene­n schon ziemlich hoch gewesen. Da sei der Sicherheit­sdienst gefragt gewesen, der die Situation schnell entspannt habe. „Das Konzept geht auf“, sagt Frank Schmidt, „und am Ende verhindern wir mit den Kontrollen auch, dass unserer Kirmes ein schlechter Ruf angehaftet wird.“

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FOTOS: THERESA DEMSKI „Die Stimmung ist gut“: Patrick Bresch (r.) und Gustavo Monero kontrollie­rten am Samstag die Kirmes-Besucher an der Schillerst­raße auf ihre 3GNachweis­e.
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Ein fast normales Volksfest: Auf dem Schwanenpl­atz herrscht zu manchen Zeiten Hochbetrie­b.
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