Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Anträge für Weihnachtstreff gestellt
Veranstalter Marcel Müller hofft für den 12. November bis 23. Dezember auf eine zeitnahe Zusage der Stadt.
INNENSTADT Wenn der erste Spekulatius im September in den Supermärkten landet, laufen die Planungen für die Weihnachtsmärkte schon auf Hochtouren. 2020 verhinderte die Pandemie Glühwein-Heimeligkeit. Dieses Jahr, lehnt sich Veranstalter Marcel Müller vorsichtig aus dem Fenster, könnte es wieder klappen. Die Anträge bei der Stadt Remscheid sind gestellt.
Noch diesen Monat hofft er auf eine Zusage, den Remscheider Weihnachtstreff auf dem TheodorHeuss-Platz vom 12. November bis 23. Dezember ausrichten zu dürfen – vorbehaltlich der Corona-Entwicklung und damit verbundenen Einschränkungen. „Ich bin aber zuversichtlich, dass wir an den Start gehen“, meint Müller. Nicht zuletzt, weil das Infektionsrisiko an der frischen Luft deutlich geringer ist als in Gebäuden.
Für eine weitgehende Normalität beim Hüttenzauber spricht, dass das Land NRW nach momentanem Stand 2500 Besucher mit 3G gleichzeitig erlaubt. „Das ist eine Zahl auf dem Platz, die wir selbst an Spitzentagen in der Vergangenheit nie erreicht haben.“Wenn Feuerwerk abgefackelt werde, drängten sich bis zu 2000 Gäste zwischen den Buden. „Weil wir aber deutlich darunter liegen, bin ich zuversichtlich.“Die Einschränkungen würden sich in Grenzen halten. „Geimpft, genesen, getestet“heißt die Voraussetzung,
um sich beim Treff in Gesellschaft zu begeben. „Wir hoffen auf die Vernunft der Besucher, das Ordnungsamt wird aber auch kontrollieren“, sagt Marcel Müller.
Beim Bestellen und Verkauf herrscht Maskenpflicht, Acrylglasscheiben separieren Kunden und Personal, Desinfektionsmittel werden überall verfügbar sein. Zudem werden die Laufwege verbreitert, um Abstände besser einhalten zu können. Für Marcel Müller ist das nicht neu. Solche Überlegungen wurden bereits in die Konzepte eingearbeitet, die er 2020 bei der Stadt einreichte. Vergeblich, denn vor Weihnachten ging im Lockdown nichts.
Diesmal plant der Veranstalter sogar mit seiner Trumpfkarte, der Eisbahn auf etwas über 800 Quadratmetern Fläche. „Die Sponsoren, die den Betrieb ermöglichen, sind uns treu geblieben. Und die Firma ISS wird uns die Eisfläche vermieten und aufbauen.“Marcel Müller ist stolz, mit diesem Pfund wuchern zu können. „Auch wenn es niemand glaubt, aber mit dieser großen Eisbahn sind wir im Weihnachtsgeschäft unter den Top drei in Deutschland.“
Zum Weihnachtstreff 2021 wird das Security-Personal aufgestockt. Auf zusätzliche Angebote, in die Müller vor Corona immer wieder investiert hatte, um seine über die Jahre sukzessiv wachsende Veranstaltung aufzupeppen, wird er jedoch verzichten. „Ich glaube, dafür hat jeder Verständnis. Denn wir hatten wie alle Schausteller seit mehr als anderthalb Jahren keine Einnahmen.“Allein deshalb müsse jetzt endlich etwas passieren. „Denn man muss bedenken, dass es mit oder ohne Corona nach Weihnachten für unser Gewerbe eine Pause bei den Märkten bis ins Frühjahr geben wird. Das ist für uns die Keule obendrauf.“Was Müller Mut macht, ist die Resonanz der Remscheider. „,Wann können wir wieder bei euch Hütten reservieren?‘, heißt es. Diese E-Mails, die ich immer wieder erhalte, zeigen mir, dass wir auf unser Publikum zählen können.“
Knapp 20 Schausteller werden den kleinen Weihnachtsmarkt mit Leben füllen – mit Backfisch, Crêpes, Grillgut bis zu Champions. Auch mit ihnen werden die Verträge gerade vorbereitet. Dass Corona einen Strich durch die Rechnung macht, mag Marcel Müller nicht glauben: „Schließlich werden sich in den kommenden zwei Monaten noch mehr Menschen impfen lassen und einen Vollschutz genießen.“