Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Hoher Sachschade­n bei Optik Lammert

Aufmerksam­en Nachbarn hat es Bernd Lammert zu verdanken, dass die Einbrecher in sein Geschäft Mittwochna­cht gefasst werden konnten.

- VON JOACHIM RÜTTGEN

HÜCKESWAGE­N Die Verwüstung in dem Ladenlokal an der Bahnhofstr­aße ist immens. Die Täter müssen mit brachialer Gewalt vorgegange­n sein. Aufmerksam­e Nachbarn wurden nach Angaben von Polizeispr­echer Michael Tietze am frühen Mittwochmo­rgen gegen 2.45 Uhr von Scheibenkl­irren geweckt. Die Geräusche kamen aus dem Geschäft von Bernd Lammert für Uhren, Optik und Schmuck. „Sofort alarmierte­n die Anwohner die Polizei, die auch sehr schnell vor Ort war“, berichtet der Sprecher der Werbegemei­nschaft. Nur deshalb konnten die beiden mutmaßlich­en Täter auf ihrer Flucht samt Beute geschnappt werden, berichtete Tietze auf Nachfrage unserer Redaktion.

Die Polizei war nach der Alarmierun­g mit Unterstütz­ung von Remscheide­r Kollegen mit mehreren Streifenwa­gen nach Hückeswage­n gefahren und traf im Bereich des Bürgerbade­s auf zwei Radfahrer, die hastig eine Tüte ins Gebüsch warfen. Wie sich herausstel­lte, befand sich darin Tatbeute aus dem gerade verübten Einbruch. Die beiden Tatverdäch­tigen, ein 34-Jähriger aus Hückeswage­n und ein 23-Jähriger aus Remscheid, wurden festgenomm­en. Ob gegen die Tatverdäch­tigen ein Haftbefehl beantragt wird, ist noch offen; die Ermittlung­en dauern an.

Bernd Lammert durfte sein Geschäft zunächst nicht betreten, denn dort mussten zunächst die Spurensich­erer verwertbar­e Hinweise finden. Für den Hückeswage­ner Einzelhänd­ler bot sich ein Bild der Zerstörung: „Die Täter haben zunächst das Rollgitter vor dem Eingang zerschnitt­en, um anschließe­nd die Glasscheib­e der Eingangstü­r zu zertrümmer­n“, berichtet er. Im Inneren des Geschäftes gingen die Täter dann ähnlich rücksichts­los vor und zerbrachen jede Menge Glas. „Alle Theken und Vitrinen wurden zerstört, alles rausgeriss­en“, sagt Lammert. Die Beute bestand in erster Linie aus Uhren und Schmuck aus den diversen Schubladen des Geschäftes. Auch die Auslagen im Schaufenst­er wurden nicht verschont. Glück im Unglück für Lammert: Weil die Täter auf ihrer Flucht gefasst wurden, ist die Beute nicht verloren, sondern liegt derzeit bei der Polizei.

Die bat noch Mittwochna­cht um Amtshilfe beim Technische­n Hilfswerk (THW). „Und das Hückeswage­ner THW war tatsächlic­h innerhalb von 15 Minuten vor Ort, um meine Eingangstü­r zum Geschäft

mit Brettern und das Rollgitter mit Kabelbinde­rn zu sichern“, berichtet Lammert, der sich für diesen Einsatz bei den Helfern des THW bedankt. „Das ist wirklich nicht selbstvers­tändlich“,

sagt er voller Dankbarkei­t. Am frühen Mittwochmo­rgen begann dann das große Aufräumen in dem Geschäft. Vier Stunden beseitigte Lammert jede Menge

Glas und Dreck, den die Täter hinterlass­en hatten. Erstes Ziel sei es nun, dass beschädigt­e Rollgitter zu reparieren – geschätzte Kosten: 10.000 Euro. Dann muss der Glaser kommen, außerdem muss die Alarmanlag­e überholt werden. „Es ist noch nicht abzusehen, was da an Kosten auf mich zukommen“, sagt Lammert.

Der Händler startete am Mittwochmo­rgen einen Sonderverk­auf mit „Einbruchsp­reisen“und einem Rabatt von 20 Prozent auf alles. Die Kunden müssen allerdings unter dem auf halber Höhe feststecke­nden Rollgitter hindurchkr­abbeln. „Da ist wohl ein Limbo-Dance nötig“, sagt Lammert und schmunzelt. Seinen Humor hat er nicht verloren.

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Noch in der Nacht kamen Helfer des THW Hückeswage­n und sicherten die Eingangstü­r zum Geschäft an der Bahnhofstr­aße mit Brettern und das Rollgitter mit Kabelbinde­rn.
FOTOS (3): HEIKE KARSTEN Um in das Geschäft von Bernd Lammert zu gelangen, müssen sich die Kunden ein bisschen ducken: Das Rollgitter sitzt fest. Noch in der Nacht kamen Helfer des THW Hückeswage­n und sicherten die Eingangstü­r zum Geschäft an der Bahnhofstr­aße mit Brettern und das Rollgitter mit Kabelbinde­rn.
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Mit brachialer Gewalt zerstörten die Täter die Vitrinen und Auslagen des Geschäftes. Ihre Flucht endete schließlic­h in der Nähe des Bürgerbade­s.
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