Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Wechsel an der Spitze von „aktiv55plus“
Dr. Jörg Weber ist neuer Vorsitzender des Trägervereins. Sein Vorgänger Dr. Reinhold Hikl bleibt aktives Mitglied.
RADEVORMWALD Es ist 20 Jahre her, dass Dr. Reinhold Hikl die Idee des Trägervereins „aktiv55plus“entwickelt und als ein Projekt der World Health Organization (WHO) in Radevormwald umgesetzt hat. 2004 wurde aus dem Projekt ein Verein, der bis heute besteht und dessen Angebote fester Bestandteil des Lebens in der Stadt auf der Höhe sind. Der Ideengeber ist jetzt nicht mehr der Vorsitzende des Vereins. Sein Nachfolger Dr. Jörg Weber wurde jetzt auf der Mitgliederversammlung gewählt.
„Ich habe mich aus gesundheitlichen Gründen dafür entschieden, dass ich die Verantwortung des ersten Vorsitzenden abgebe“, sagt Reinhold Hikl, Ärztlicher Direktor des Sana Krankenhauses in
Radevormwald. Auch die Positionen des stellvertretenden Vorsitzenden sowie des Schatzmeisters wurden neu besetzt. Die Nachfolgerin von Ursula Mahler ist Dr. Anna Kocsis, und Schatzmeister Michael Scholz hat sein Amt an Werner Lamboy übergeben.
Bürgermeister Johannes Mans und Kämmerer Simon Woywod verabschiedeten die Vorstandsmitglieder nicht nur, sondern nutzten den Wechsel an der Spitze des Vereins auch, um einen Blick auf die Erfolgsgeschichte von „aktiv55plus“zu werfen sowie die künftige Zusammenarbeit zu forcieren. Die Stadt ist nicht nur einer der Träger des Vereins, sondern hat auch Aufgaben wie die Pflegeberatung an die Mitarbeiter von „aktiv55plus“ausgelagert.Die Schnittmengen zwischen
Verwaltung und Trägerverein sind groß und werden im Sozialamt von Volker Grossmann betreut. Er und Kyra Springer, hauptamtliche Koordinatorin des Trägervereins, stehen in engem Austausch. „Wir sind als Stadt dankbar für das Engagement des Vereins und wollen weiterhin eng mit ‚aktiv55plus’ zusammenarbeiten“, sagt Johannes Mans. Er nutzte das Gespräch, um sich nach den dringlichen Perspektiven zu erkundigen, die Stadt und Verein in Zukunft für ein gesundes und aktives Altern entwickeln müssen.
„Wir haben uns in den vergangenen Jahrzehnten mit Themen des aktiven Alterns auseinandergesetzt. Damit haben wir die Bürger unmittelbar erreicht. Die nächste große Aufgabe wird die Vernetzung der einzelnen Bereiche des Gesundheitssystems“, sagt Hikl. „Wir müssen erreichen, dass die einzelnen Akteure miteinander kommunizieren und die Räder des Systems ineinander greifen, und dazu braucht es einen guten Moderator.“Er will, dass der Trägerverein zusammen mit der Radevormwalder Stadtverwaltung durch den „Dschungel der Versorgungsstrukturen“führt.
Dieses Ziel verfolgt auch Johannes Mans. Als Bürgermeister will er die ärztlichen Versorgungsstrukturen
Johannes Mans Bürgermeister
in Radevormwald sichern und transparenter gestalten. „Die Verwaltung will Versorgungslücken schnell erkennen und schließen. Das ist uns zum Beispiel mit der Praxis in den Wupperorten gelungen. Für das Gesamtgefüge ist ‚aktiv55plus’ sehr wichtig“, sagt Johannes Mans. Unter der Leitung des Chefarztes des Sana Krankenhauses sei es dem Verein gelungen, ein Umdenken zu etablieren und dieses wissenschaftlich zu begründen.
„Der Blick auf Ressourcen hat sich verändert. Wir achten bei unserer Arbeit darauf, was Menschen können und nicht, welche Fehler oder Probleme sie haben. Auf dieser Idee basieren auch die aktivierenden Hausbesuche“, erklärt der scheidende Vorsitzende. Der Kontakt zur Wissenschaft sei wichtig, „um unsere
Ideen und Angebote langfristig in das Gesundheitssystem zu etablieren“. Reinhold Hikl steht nicht nur im Austausch mit der WHO, sondern auch mit zahlreichen Universitäten.
Die Vielfalt des Trägervereins im Bereich aktives und gesundes Altern ist einmalig. Beibehalten will sich der Verein außerdem seine oft unkonventionellen Methoden. „Unser Ziel ist es, zu aktivieren und zu verknüpfen – und das mit oft unkonventionellen Ideen“, führt Reinhold Hikl weiter aus. Er will dem neuen Vorsitzenden Jörg Weber mit Ideen und Hilfestellungen zur Seite stehen.
„Aktiv55plus ist in Radevormwald angekommen, und die Hilfeleistungen werden von den Bürgern angenommen“, sagt der neue Vorsitzende. Dieses Bewusstsein wolle er weiterführen.
„Wir sind als Stadt sehr dankbar für das Engagement des Vereins“