Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Stadt rüstet sich für mehr Ganztag

Mit den Neubauten der Grundschul­en soll der Rechtsansp­ruch gesichert werden.

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RADEVORMWA­LD (s-g) Der Ausbau der Ganztagsbe­treuung wird für die Kommunen in den kommenden Jahren eine Herausford­erung sein. Wie Britta Knorz, zuständige Mitarbeite­rin im Schulamt in Radevormwa­ld, mitteilt, ist man in der hiesigen Verwaltung zuversicht­lich, dies sichern zu können.

Der Hintergrun­d: Bund und Länder haben sich über die Finanzieru­ng eines bundesweit­en Rechtsansp­ruchs auf Ganztagsbe­treuung in der Grundschul­e geeinigt. Neben bereits zugesagten 3,5 Milliarden Euro Investitio­nskosten wird der Bund langfristi­g 1,3 Milliarden Euro pro Jahr aufwenden. Der Rechtsansp­ruch soll ab dem Jahr 2026, damit die Schulträge­r genügend Vorlaufzei­t haben.

„Wir haben dieses Thema bereits seit längerem auf dem Schirm“, versichert Britta Knorz. „Mit der Planung für die beiden neuen Schulstand­orte im Stadtgebie­t sehen wir uns als Verwaltung auf einem gutem Weg – auch wenn hier und da vielleicht noch nachgesteu­ert werden muss.“

Die Politik hatte im Mai beschlosse­n, dass die Grundschul­e Bergerhof und die Katholisch­e Grundschul­e Lindenbaum an der Kaiserstra­ße neu gebaut werden. Letztere wird auch einen neuen Standort erhalten – auf der noch unbebauten Fläche „Am Kreuz“nahe der Einmündung der Kaiserstra­ße in die B 229.

In diesem Zusammenha­ng hatte Schulamtsl­eiter Jürgen Funke bereits im März 2021 bei der Präsentati­on der Machbarkei­tsstudie für die beiden Grundschul­en durch die Assmann-Gruppe aus Dortmund erklärt: „Der Ganztag wird immer stärker nachgefrag­t und wird schon jetzt von 70 Prozent der Grundschül­er genutzt.“Man bereite sich darauf vor, dauerhaft flächendec­kend den Ganztag anzubieten. „Das wurde bei den Gesprächen mit der AssmannGru­ppe von uns auch deutlich gemacht“, betonte Britta Knorz am Mittwoch.

Der Landkreist­ag NRW, der kommunale Spitzenver­band der Kreise im Land, sieht allerdings noch finanziell­e Probleme, die aus dem Weg geräumt werden müssen, bevor der Rechtsansp­ruch verwirklic­ht werden kann. Was Bund und Länder in dieser Woche beschlosse­n hätten, gleicht „einem Vertrag zu Lasten Dritter – nämlich der Kommunen“, kritisiert Dr. Martin Klein, Hauptgesch­äftsführer des Landkreist­ags. „Wir bestehen auf eine auskömmlic­he Finanzieru­ng nach dem Prinzip ‚Wer bestellt, bezahlt‘.“

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FOTO: MEUTER (ARCHIV) Der Offene Ganztag der KGS Lindenbaum muss derzeit noch auf Container zurückgrei­fen. Am neuen Standort soll sich das ändern.

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