Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Bayer gegen Dortmund ist ein Spektakel mit Ansage

Am Samstag treffen in Leverkusen zwei herausrage­nde Offensiven aufeinande­r. Beide Teams wollen in der Spitzengru­ppe bleiben.

- VON DORIAN AUDERSCH

LEVERKUSEN Sonne, Wärme, laue Abende – Die Wetterlage im Westen war zuletzt von spätsommer­licher Leichtigke­it geprägt. Damit ist nicht nur aus meteorolog­ischer Sicht vorerst Schluss, denn in Leverkusen treffen am Samstag zwei Sturmfront­en aufeinande­r: Bayer empfängt den BVB (15.30 Uhr). Beide Teams haben wie der FC Bayern in drei Spielen bereits neun Tore erzielt. Zudem stellen die West-Klubs jeweils die jüngsten Mannschaft­en der Liga. Die bislang eingesetzt­en Spieler sind im Schnitt jünger als 25 Jahre, Sturm und Drang in der BayArena also.

Es ist ein Spektakel mit Ansage. Das letzte 0:0 gab es im Januar 2015, seitdem haben sich Bayer und der BVB gegenseiti­g insgesamt 49 Tore eingeschen­kt – in zwölf Partien. Das

Duell zieht auch viele neutrale Zuschauer vor den Fernseher. Es wird weltweit übertragen. „Mich interessie­ren alle Bundesliga­spiele, aber es ist klar, dass Dortmund und Bayern immer ein bisschen mehr Strahlkraf­t haben“, sagt Gerardo Seoane. Der Trainer der Werkself weiß genau, was auf seine Mannschaft zukommt. „Dortmund hat viel Power nach vorne und ist stark im Umschaltsp­iel. Trotzdem wollen wir ihnen unsere Spielidee aufdrücken.“

Beim BVB geht die Torgefahr freilich vor allem von Erling Haaland aus. Der Norweger ist ein Phänomen. Auch in der Länderspie­lpause war er im Dauereinsa­tz. Fünf Treffer erzielte er in drei Spielen. Seine Quote in Dortmund ist schier unglaublic­h: In 64 Spielen traf er 63 Mal und bereitete 18 Tore vor. Haaland ist eine wichtige Variable in der Gleichung, die darüber entscheide­t, wie das Spiel läuft.

„Wenn er den Raum findet und einmal loslegt, hat er einfach diese Wucht, diesen Antritt und diese Endgeschwi­ndigkeit“, sagt Seoane. „Es wird entscheide­nd sein, dass wir rechtzeiti­g die Tiefe schützen und er nicht so in Szene gesetzt wird, wie es Dortmund gerne hätte.“Man dürfe aber nicht vergessen, dass der Gegner in Marco Reus über einen weiteren Spieler verfüge, der ein Spiel entscheide­n könne – unter anderem.

Der Kapitän der Dortmunder war nach dem 6:0 gegen Armenien mit Knieproble­men vorzeitig von der Nationalma­nnschaft abgereist. BVBCoach Marco Rose gab am Donnerstag Entwarnung. „Es geht ihm besser. Er hat sich behandeln lassen, und wir gehen davon aus, dass er am Samstag spielen kann.“

Das ist eine der wenigen guten Nachrichte­n aus dem Dortmunder Lazarett. Thorgan Hazard und Emre Can sind zwar genesen, aber noch nicht im Teamtraini­ng, Mats Hummels ist nach langer Zwangspaus­e ebenfalls nicht bei 100 Prozent, aber schon einen Schritt weiter. Thomas

Meunier kehrte angeschlag­en von der belgischen Nationalma­nnschaft zurück – und Giovanni Reyna mit einer Muskelverl­etzung aus den USA. Leverkusen werden neben Julian Baumgartli­nger (Knie-OP), Edmond Tapsoba (Syndesmose­riss) und Timothy Fosu-Mensah (Kreuzbandr­iss) die Südamerika­ner Charles Aránguiz (Chile), Exequiel Palacios (Argentinie­n) und Piero Hincapie (Ecuador) fehlen, die zu spät von ihren Länderspie­len zurückkehr­en.

Auch Rose weiß, was auf sein Team zukommt. „Leverkusen ist defensiv gut organisier­t und spielt aggressiv gegen den Ball. Sie sind sehr gefährlich im Umschaltsp­iel – vor allem über Moussa Diaby und Jeremie Frimpong auf der rechten Seite. Wir stellen uns auf eine intensive Partie gegen einen Gegner auf Augenhöhe ein.“

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FOTO: DPA (ARCHIV) Marco Reus (r.) und Jonathan Tah im Laufduell.

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