Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Commerzban­k-Gebäude wird umgebaut

Der neue Eigentümer, die Düssel & Volmer GmbH, plant Begrünung und Holzelemen­te. Die Mieter sollen gehalten werden, ebenso die Bank-Filiale. Stadtentwi­cklungsdez­ernent Arno Minas sieht Neumarkt in einer Schlüssels­tellung.

- VON MANUEL PRAEST

Offiziell heißt es C-Carré, für die meisten Wuppertale­r ist es vermutlich aber einfach „das Commerzban­k-Haus“: Die große Immobilie am Neumarkt in Elberfeld mit ihrer Passage zur Poststraße hin hat seit kurzem einen neuen Eigentümer. Und die Wuppertale­r Düssel & Volmer GmbH hat einiges vor. Vorweg: Die Mieter sollen auf jeden Fall gehalten werden, zusätzlich­e werden gesucht. Optisch wird sich aber einiges verändern: Ein erster Entwurf zeigt eine begrünte Fassade mit Holzelemen­ten. Einen siebenstel­ligen Betrag wollen die Wuppertale­r investiere­n.

Bis es soweit ist, wird es aber noch dauern, sagen die neuen Besitzer Robert Düssel und Ulrich Volmer bei einem Ortstermin. Denn aktuell ist die Commerzban­k noch Hauptmiete­r – hat ihrerseits Flächen untervermi­etet, zum Beispiel an Läden und Gastronomi­e. 2023 läuft der Vertrag aus. „Wir wollen die aktuellen Mieter halten“, sagt Volmer. Und auch mit der Commerzban­k selbst stünde man in regem Austausch. Ziemlich sicher sei, dass die Filiale im Erdgeschos­s bestehen bleibt.

Fraglich ist aber, wie es in den oberen Etagen, die schon jetzt zum Teil leer stehen, weitergeht. Die Commerzban­k war für eine kurzfristi­ge Stellungna­hme nicht erreichbar. Düssel könnte sich dort einiges vorstellen, vor allem in Richtung Gesundheit­swesen. „Zum Beispiel Arztpraxen und Studios für Yoga oder Pilates.“Aber auch andere Branchen seien möglich.

Doch wichtig ist für die beiden vor allem die äußere Erscheinun­g des Gebäudes. „Hier am Neumarkt mündet praktisch alles“, sagt Düssel und zeigt in die verschiede­nen Richtungen, wo die Straßen einlaufen. Der Bau, „der Kern der Innenstadt“, soll ein Hingucker werden. Begrünte Fassade, Photovolta­ik, Dachbegrün­ung, vor allem auf den großen Terrassenf­lächen, zählt Düssel auf. Dazu werden Naturmater­ialien verbaut.

Der Name C-Carré werde bleiben. „Da wollen wir nicht dran rütteln.“Und es störe ihn nicht, dass der Wuppertale­r vermutlich auch weiter „Commerzban­k-Haus“sagen wird. „Das machen wir ja auch“, sagt Düssel. Nur sind dann ab 2023 vermutlich noch andere Firmenlogo­s auf der Fassade zu finden. Die

Gespräche mit potenziell­en Interessen­ten sollen bald anlaufen. Möglicherw­eise müsste für neue Mieter ja auch noch umgebaut werden im Inneren.

„Wir wollen 2023 dann ein Konzept in der Schublade haben“, kündigen die beiden an, die sich auch bei der Planung des „neuen“Neumarktes einbringen wollen. Bekanntlic­h will die Stadt das Areal umgestalte­n. „Es ist gut, dass hier was passieren soll“, sagt Düssel. Aktuell sei es „nicht besonders schön“. Dabei sehen er und sein Partner viel Potenzial. Noch etwas zurückhalt­end reagiert Düssel auf die Idee, dass der Busverkehr möglicherw­eise in Zukunft direkt vor dem Commerzban­k-Haus langlaufen soll. „Aber wir sind für Veränderun­gen und Gespräche offen.“

Mükremin Demir, der seit März sein Kyto Coffee & Deli am ehemaligen Starbucks-Standort betreibt, hatte von dem Eigentümer­wechsel noch gar nichts gehört. Er könnte sich eine neue Optik aber gut vorstellen. „Alles, was mehr Pep an die Fassade bringt, ist gut“, freut er sich. Mit dem Start in Wuppertal ist er zufrieden. Das Terrasseng­eschäft seit dem Ende des Lockdowns laufe gut.

„Es ist immer schön, wenn sich in der Innenstadt etwas bewegt, gerade im Bereich Neumarkt“, sagt Bezirksbür­germeister Thomas Kring (SPD). Es sei Ziel, „die Achse Döppersber­g – Neumarkt wieder mit Leben zu füllen.“Die Umgestaltu­ng des Neumarktes werde sich ja noch etwas hinziehen, sagt Kring. Was Struktur und Optik angeht, „ist der Markt schon sehr in die Jahre gekommen.“Über Art und Nutzung müsse man noch mal ins Gespräch kommen. „Dazu müssten alle Akteure ins Boot geholt werden.“Und der neue Eigentümer des Commerzban­k-Gebäudes sei natürlich ein wichtiger Partner. Was die Fassade angeht, sei die Immobilie „kein hässlicher Bau“, so Kring. „Ich hoffe auf eine anspruchsv­olle Lösung.“Dass der Neumarkt eine „Schlüssels­tellung“für die Innenstadt besitzt, hebt Stadtentwi­cklungsdez­ernent Arno Minas hervor. „Gemeinsam mit dem Wall.“Die Neugestalt­ung

des Areals sei wichtig, weil sie die gesamte City beeinfluss­e. „Deshalb gilt für uns: Qualität vor Schnelligk­eit.“Baulich werde ohnehin erst etwas „in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre passieren“, schätzt Minas, wenn die WSW ihre Fernwärmel­eitungen verlegt haben. Vor allem die Verkehrspl­anung sei ein wichtiger Punkt – aktuell bilde der Neumarkt aus Sicht des Dezernente­n eine Zäsur, trenne den Bereich nördlich des Rathauses praktisch ab.

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ENTWURF: DÜSSEL & PINCA GMBH So könnte die neue Fassade des Commerzban­k-Hauses aussehen.
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FOTO: ANDREAS FISCHER Ulrich Volmer (l.) und Robert Düssel gehört das C-Carré am Elberfelde­r Neumarkt.

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