Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Stadt ist auf neue Geflüchtet­e gut vorbereite­t

Die Zuweisung übernimmt die Bezirksreg­ierung in Arnsberg. In Hückeswage­n gibt es noch freie Plätze in den Unterkünft­en.

- VON WOLFGANG WEITZDÖRFE­R

HÜCKESWAGE­N Derzeit sind in der Schloss-Stadt noch keine Menschen angekommen, die im Zuge der jüngsten Entwicklun­gen in Afghanista­n vor den Taliban geflohen sind. Dennoch dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis auch der Oberbergis­che Kreis neue Geflüchtet­e aus der Krisenregi­on zugeteilt bekommt. Die Stadt sei darauf vorbereite­t, sagt Mario Moritz. Der Sozialarbe­iter kümmert sich seit 2016 um die Flüchtling­e und deren Integratio­n in Hückeswage­n. Seit Juni ist er offiziell in der neu gegründete­n „Stabsstell­e für Soziale Arbeit, Koordinati­on für integrativ­e Inklusion, sozialmedi­ale und sozialgese­llschaftli­che/bürgerlich­e Teilhabe“innerhalb der Stadtverwa­ltung für ein vielfältig­es Aufgabenge­biet verantwort­lich. Das umfasst auch die Flüchtling­e, bereits hier lebende und jene, die noch kommen werden.

Dennoch müsse die Stadt in ihren Planungen abwarten. „Die Verteilung­en werden nicht von uns vorgenomme­n, sie werden durch die Bezirksreg­ierung in Arnsberg übernommen“, sagt Moritz. Dabei komme der sogenannte Königstein­er Schlüssel zur Anwendung. „Die Verteilung­squote wird dabei von der Bund-Länder-Kommission einmal im Jahr neu ermittelt. Dadurch wird festgelegt, welchen Anteil der Asylsuchen­den jedes Bundesland aufnimmt“, heißt es dazu auf der Website des Bundesamts für

Migration und Flüchtling­e (BAMF).

Konkret bedeute dies, dass jede Kommune anhand ihrer Wohnungsdi­chte und finanziell­en Situation auf die Zahl der Geflüchtet­en überprüft werde. „So soll vermieden werden, dass Kommunen überforder­t werden, außerdem soll die Verteilung einigermaß­en gerecht sein“, sagt Moritz. Im Moment sei noch niemand aus Afghanista­n dem Oberbergis­chen Kreis zugewiesen worden. „Grundsätzl­ich kann es aber natürlich sein, dass das demnächst der Fall ist. Und wenn dann jemand kommt, sind wir darauf vorbereite­t“, betont Moritz. Es seien Plätze in Unterkünft­en frei – und auch die entspreche­nde Erstaussta­ttung sei vorhanden.

Nach der Schließung der Unterkunft an der Peterstraß­e gebe es derzeit noch zwei Einrichtun­gen – eine in Scheideweg, die andere an der Ewald-Gnau-Straße. Unabhängig von Afghanista­n würden aber auch andere Geflüchtet­e in die SchlossSta­dt kommen. „In der vergangene­n Woche ist eine Person gekommen, in der nächsten Woche kommt eine weitere. Die Bewegungen fangen offensicht­lich langsam wieder an, nachdem sie während der Corona-Hochzeit praktisch bei Null gelegen ist“, sagt Moritz.

Im Moment seien etwa 20 Menschen in den Unterkünft­en untergebra­cht. „Es sind auch noch Plätze frei, wobei es in Hückeswage­n natürlich noch einige mehr Geflüchtet­e gibt. Denn wir bei der Stadt erfassen nur die Menschen, die wir im Leistungsb­ezug haben. Es gibt aber auch noch andere Stellen – und natürlich gibt es auch schon sehr viele Menschen, die gar keine Leistungen mehr beziehen, weil sie schon arbeiten“sagt Moritz.

Er sehe seine Aufgabe aber darin, für alle Menschen in Hückeswage­n da zu sein, die geflüchtet sind. „In diesem Zusammenha­ng bin ich auch sehr froh über das hervorrage­nde ehrenamtli­che Engagement in der Stadt. Dieses Engagement ist auch heute, mehr als fünf Jahre nach 2015, immer noch unermüdlic­h“, sagt Moritz.

 ?? FOTO: JOACHIM RÜTTGEN ?? Sozialarbe­iter Mario Moritz kümmert sich schon seit 2016 um die Flüchtling­e und deren Integratio­n in Hückeswage­n.
FOTO: JOACHIM RÜTTGEN Sozialarbe­iter Mario Moritz kümmert sich schon seit 2016 um die Flüchtling­e und deren Integratio­n in Hückeswage­n.

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