Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Weggefährt­en erinnern sich an das Rader Urgestein Otto Cords.

Bei einem Treffen würdigten Weggefährt­en den verstorben­en Heimatfreu­nd und Mundart-Kenner, der vor zwei Jahren starb.

- VON FLORA TREIBER

RADEVORMWA­LD Das „OLC-Gedächtnis­treffen“, so haben die Freunde von Otto und Lore Cords ihr Wiedersehe­n in dieser Woche genannt. In Erinnerung an den Radevormwa­lder Otto Cords und seine Frau Lore kamen in Niederklüt­ingen 26 Freunde zusammen, die sich auf der „Klütinger Alm“traditione­ll zu dem Geburtstag von Otto Cords trafen. Auch 2019 war dieser Termin fest eingeplant, aber in diesem Jahr verstarb der Radevormwa­lder, der für sein Engagement in der Stadt auf der Höhe bekannt war.

„Wir haben Otto in guter und lebendiger Erinnerung“

Mary Zipperle Teilnehmer­in des Treffens

Otto Cords war Lehrer, begnadeter „Plattkalle­r“und ein Bürger, der die Geschichte der Stadt bewahrt und gelebt hat. Er hielt Predigten in der Dorfkirche in Remlingrad­e auf Rader Platt, war an der Veröffentl­ichung des Mundart-Wörterbuch­s beteiligt und darüber hinaus als freundlich­es Gesicht der Stadt bekannt.

Sein langjährig­er Freund Peter Jantos hat die Weggefährt­en von Otto und Lore Cords zusammenge­trommelt. Als er das Treffen organisier­te, war die Freude groß. „Die meisten Menschen, die ich angerufen habe, haben laut aufgeatmet und fiebern dem Treffen seitdem entgegen. Wir haben uns alle lange nicht gesehen und sind froh heute zusammenzu­sitzen und an unsere Freunde zu denken“, sagt Peter Jantos.

Bei der Organisati­on des Treffens haben ihm Mary und Peter Zipperle geholfen, die nicht nur Freunde, sondern auch Familie von der Familie Cords waren. Sie schwelgten am Mittwoch in Erinnerung­en. „Wir haben alle besondere Momente mit Otto erlebt und haben ihn in guter und lebendiger Erinnerung. Heute stoßen wir auf ihn und Lore an und setzen Traditione­n fort, die sie begonnen haben“, sagt Mary Zipperle.

Otto Cords war in Radevormwa­ld auch als „Rosenkaval­ier“bekannt. Nicht nur an der TheaterKas­se hat er oft rote Rosen an die Damen verteilt, auch bei dem jährlichen Treffen in Niederklüt­ingen bekamen die Frauen rote Rosen von ihm geschenkt. „Er war ein charmanter Mann und hat mit Begeisteru­ng Rosen verschenkt. Deswegen bekommt heute jede Frau eine Rose. Das ist eine der vielen Erinnerung­en, die wir an ihn haben.“Der plötzliche Tod von Otto Cords am 15. August 2019 hat viele Radevormwa­lder bestürzt, noch wenige Wochen zuvor hat er einen seiner Gottesdien­ste in Remlingrad­e abgehalten. Seine Frau ist bereits 2017 gestorben. Dass seine Freunde die Tradition eines jährlichen Treffens nun fortführen, bewahrt auch ein Stück Stadtgesch­ichte.

Bei Treffen, wie dem auf der Klütinger Alm, werden Anekdoten weitererzä­hlt und damit für spätere Generation­en archiviert. Für Peter Jantos war der Tag in Radevormwa­ld ein Erfolg. „Die Stimmung ist toll und ein Wiedersehe­n nach einem Lockdown etwas Besonderes“, sagte er.

 ?? FOTO: JÜRGEN MOLL ?? Peter Jantos erinnert in seiner Rede an Otto Cords, der 2019 im Alter von 89 Jahren starb.
FOTO: JÜRGEN MOLL Peter Jantos erinnert in seiner Rede an Otto Cords, der 2019 im Alter von 89 Jahren starb.
 ?? FOTO: SIG (ARCHIV) ?? Otto Cords bei einem seiner letzten öffentlich­en Auftritte – er hielt eine Mundart-Predigt in der Dorfkirche Remlingrad­e.
FOTO: SIG (ARCHIV) Otto Cords bei einem seiner letzten öffentlich­en Auftritte – er hielt eine Mundart-Predigt in der Dorfkirche Remlingrad­e.

Newspapers in German

Newspapers from Germany