Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Polizeihunde-Freunde bekommen Hilfe
MORSBACHTAL (nab) Hundegebell ging am Samstagvormittag auf dem Gelände des Bergischen Polizeihunde-Vereins im Lärm von Bagger und Motorsäge unter. Die Geräte, mit denen das THW angerückt war, kamen zum Einsatz, weil das Hochwasser, das vor zwei Monaten das Morsbachtal geflutet hatte, auch auf dem Vereinsgelände heftigen Schaden angerichtet hatte. Die Flut, die Garage, Lagerplätze und Wiese unter Wasser gesetzt hatte, war auch durchs Vereinsheim gerauscht.
„Es muss abgerissen werden“, war den Vereinsmitgliedern schnell klar. „Küche, Tische und Stühle, alles war komplett unterspült. Ohne Hilfe hätte es Monate gedauert, das Heim abzureißen“, sagte Vorstandsmitglied Birgit Ossischinko, die sich über die Unterstützung des THW freute, das mit acht Ehrenamtlern angerückt war. „Aber als unser Vereinsheim zusammenfiel, hatte nicht nur ich Tränen in den Augen. Das ist ein bisschen unser Zuhause hier. Wir sind wie eine kleine Familie.“
„Die Hütte, das Holz war verfault und morsch, wird kleingemacht, das Material getrennt und umweltgerecht sortiert. Der Radlader fährt im Pendelverkehr den Schutt ab“, erklärte THW-Chef Christoph Rühl. OB Burkhard Mast-Weisz habe angefragt, ob das Hilfswerk im Tal unterstützen könne. „Klar machen wir das. Wir haben ja auch im Kreis Euskirchen und anderswo Hochwasserhilfe geleistet. Da können wir die Schäden hier nicht ignorieren“, sagte Rühl, dessen Kollegen im Anschluss auf der anderen Seite des Bachs mit dem Schreitbagger in der Beckeraue zwei Gastanks an ihren angestammten Platz beförderten. Die müssten im Winter funktionstüchtig sein und vorher vom TÜV geprüft werden. Geplant ist die weggeschwemmte Brücke über den Morsbach zunächst durch ein Provisorium für Fußgänger und Radfahrer zu ersetzen.
Das THW steht bereit, gleichwohl stellt sich eine unmittelbare Anwohnerin auf Remscheider Seite in Morsbach quer, will der Stadt kein Wegerecht einräumen. Nun muss die Stadt die rechtliche Lage abklopfen. Zunächst gab es auf dem Hundesport-Gelände reichlich zu tun. Die einzelnen Teile mussten zerschnitten und die Wand, die den angebauten Wintergarten mit dem Vereinsheim verbunden hatte, abgerissen werden. Erst 2020 sei der Wintergarten aufgestellt worden. „Wir sind so froh, dass wenigstens er das Hochwasser ausgehalten hat“, sagte Ossischinko. Wann das neue Vereinsheim stehen wird, ist nicht klar. „Vonseiten der Stadt hieß es erst, es habe nie eine Baugenehmigung dafür gegeben. Wir haben sie aber vorlegen können. Jetzt warten wir auf den Bescheid.“