Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Unterschriftenliste für Umgemeindung abgegeben
MORSBACHTAL 21 Anwohner aus der Beckeraue und dem Morsbacher Berg haben jetzt offiziell ihren Willen bekundet, von Wuppertal nach Remscheid wechseln zu wollen. Am Freitag übergab Silke Maczewski im Auftrag der acht Haushalte auf der Cronenberger Seite des Morsbachtals eine entsprechende Unterschriftenliste an Bezirksbürgermeister Otto Mähler. Wie CDU-Politiker Norbert Schmitz versicherte Mähler: „Wir stehen auf eurer Seite.“
Es sei völlig unverständlich, warum ein Teil der Morsbachtaler, deren tägliches Leben fast komplett nach Remscheid orientiert sei, weiter zu Wuppertal gehören müsse. Wie lange der Prozess der Umgemeindung dauere, vermochte Otto Mähler allerdings nicht zu sagen. „Wir haben damit keine Erfahrung.“Der Prozess bedarf der Zustimmung der beiden Städte, der Aufsichtsbehörde und zudem des Landes NRW. Nicht zuletzt müssen sich die Betroffenen einig sein.
Zwei Drittel der kleinen Gemeinde, die verkehrstechnisch abgeschnitten von Cronenberg auf Wuppertaler Seite liegt, haben dies mit ihrer Unterschrift signalisiert. „Und die restlichen drei Haushalte sind nicht prinzipiell dagegen, sondern verhalten sich neutral“, erfuhr Silke Maczewski, die auf Remscheider Seite im Morsbach lebt, bei ihren Gesprächen.
Uwe Freund ist einer von ihnen. Er lebt in der Beckeraue 3a. Der 63-jährige Pensionär hat 34 Jahre bei der Firma Vorwerk in Wuppertal gearbeitet, gleichwohl ist seine Beziehung zu der bergischen Metropole gleich null: „Ich kann über Wuppertal nichts erzählen.“Seit 1968 lebt er in Morsbach, ging in Remscheid zur Schule, in die Berufsschule und die Lehre.
„Alles von der Telefonvorwahl, der Postleitzahl bis zum Finanzamt und unserem persönlichen Lebensumfeld hat seinen Mittelpunkt in Remscheid“, will er endlich dahin, wo er nach der Hochwasserkatastrophe beim Sperrmüllabtransport volle Unterstützung erfuhr. „Bei uns ist es so“, verdeutlicht Uwe Freund: „Wenn wir nach Remscheid fahren, sagen wir: ,Wir fahren in die Stadt’. Sonst heißt es: ,Wir fahren nach Wuppertal.’“