Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Löwen feiern die Punkte – mit ihren Fans

Handball-Bundesliga: Der Bergische HC überzeugt in der Klingenhal­le beim 31:26 (15:10) gegen den HSV Hamburg.

- VON THOMAS RADEMACHER

SOLINGEN 18 Monate hatten die Handballpr­ofis des Bergischen HC darauf gewartet: Während sie auf das Feld in der Klingenhal­le liefen, sorgten 1634 Fans für die passende Atmosphäre. BHC-Geschäftsf­ührer Jörg Föste hatte das Publikum in einer leidenscha­ftlichen Ansprache unmittelba­r vor dem Anwurf eingestimm­t. Entspreche­nd laut ging es zu, und die Löwen wirkten von Anfang an wie beflügelt. Linus Arnesson versenkte den ersten Angriff

„Alexander Weck hat das mit sehr viel Ruhe gemacht“

Sebastian Hinze BHC-Trainer

zum 1:0 – eine Führung, die die Bergischen bis zum Schluss nicht mehr abgaben. Sie schlugen den HSV Hamburg in überzeugen­der Manier mit 31:26 (15:10).

Von Anfang an boten die Löwen genau die Szenen, die es braucht, um die Zuschauer mit sich zu reißen. Arnor Gunnarsson warf sich in einen Pass, Sebastian Damm stibitzte die Kugel einen Angriff später mit einem Hechtsprun­g. Alexander Weck beziehungs­weise per Gegenstoß Lukas Stutzke waren die Nutznießer. Gerade diese beiden Spieler hatten im Auftaktspi­el beim Tus NLübbecke noch eine etwas undankbare Rolle eingenomme­n. Weck hatte in Überzahl Fehler gemacht, Stutzke war gar nicht zum Einsatz gekommen. Gegen Hamburg überzeugte­n beide. Stutzke fing defensiv gemeinsam mit Max Darj im Zentrum an, später löste er die Aufgabe mit Tom Kare Nikolaisen. Weck traf in numerische­r Überlegenh­eit hervorrage­nde Entscheidu­ngen, bediente zum Beispiel Sebastian Damm spektakulä­r.

Unterstütz­t von Torhüter Christophe­r Rudeck, der im Gegensatz zu seinen Gegenübern Johannes Bitter und Jens Vortmann, ordentlich hielt, kam der BHC schnell auf Kurs. Den im ersten Spiel des HSV so überragend­en Leif Tissier bekamen die Löwen hervorrage­nd in den Griff, offensiv sorgten sie bereits in der ersten Hälfte für klare Verhältnis­se. Die Gastgeber waren gefährlich aus dem Rückraum, über den Kreis sowie von außen. Und die Hanseaten wussten sich oft nur durch Fouls zu helfen, die sie in Unterzahl brachten und wiederum vom BHC effektiv genutzt wurden.

Nach einem starken RückraumSc­huss von Fabian Gutbrod ging es mit 15:10 in die Pause, nach der die Löwen fast nichts mehr anbrennen ließen. Mitte der zweiten Hälfte fehlte bei den Bergischen das letzte offensive Feuer, so dass Trainer Sebastian Hinze zehn Minuten vor Schluss auf die Innenblock-Formation

mit Csaba Szücs und Max Darj umstellte. Da auch Johannes Bitter inzwischen an ein paar Bälle herangekom­men war, führten die Gastgeber nur noch 26:23. Er hielt erneut gegen Weck, hatte gegen Darj im selben Angriff aber wieder das Nachsehen.

Zwar verkürzte der HSV noch ein Mal, aber im nächsten Angriff parierte der eingewechs­elte Tomas Mrkva völlig frei, und auf der anderen Seite überwand Darj den 2,05

Meter großen Bitter per Heber. Als dann Mrkva in Unterzahl erneut hielt, konnte die Party in der Klingenhal­le beginnen. Der BHC fuhr den Sieg gegen den Aufsteiger nun bequem nach Hause.

Den Schlusspun­kt in der Begegnung zum 31:26 setzte Emil Hansson. Der Schwede, der in der Schlusspha­se seine ersten Saisonminu­ten absolviere­n durfte, zog durch die offene Hamburger Deckung zum Kreis und bejubelte das

erste Bundesliga-Tor seiner Karriere.

Entspreche­nd zufrieden zeigte sich auch Sebastian Hinze nach dem Erfolg. „Wir haben in der ersten Halbzeit von einem Überzahlsp­iel profitiert, das vor allem effektiv war. Alexander Weck hat das mit sehr viel Ruhe gemacht, auch manchmal auf die zweite oder dritte Aktion gewartet – und dazu hat er einen unglaublic­hen Wurf“, meinte der Coach. „Die Chancenaus­wertung war insgesamt außergewöh­nlich gut in der ersten Hälfte, so dass die Halbzeitfü­hrung auch in der Höhe in Ordnung ging.

„Im Vergleich zum ersten Spiel in Lübbecke haben wir uns fast in allen Bereichen gesteigert: Tempospiel und Abwehr waren von Beginn an da, aber auch im Positionsa­ngriff sind wir viel klarer gewesen.“

 ?? FOTO: MORITZ ALEX ?? Es ist der Schlusspun­kt eines gelungenen BHC-Nachmittag­s. Emil Hansson freut sich über sein erstes Bundesliga-Tor.
FOTO: MORITZ ALEX Es ist der Schlusspun­kt eines gelungenen BHC-Nachmittag­s. Emil Hansson freut sich über sein erstes Bundesliga-Tor.

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