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RTV setzt ein dickes Ausrufezei­chen

Judo: Zum Start in die 2. Bundesliga feiern die Remscheide­r zwei deutliche Siege.

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REMSCHEID (pk) Von zwei echten Härtetests hatten sie im Vorfeld gesprochen. Ob es nun eine große Portion Understate­ment oder einfach Vorsicht war, sei dahingeste­llt. Die Judoka des Remscheide­r TV haben aber am ersten Wettkampft­ag in der 2. Bundesliga ein ganz große Ausrufezei­chen gesetzt. In der Jahn-Halle in Mönchengla­dbach bezwang der RTV zunächst den Braunschwe­iger JC und im Anschluss den gastgebend­en 1. JC Mönchengla­dbach jeweils deutlich mit 6:1.

„Na klar. Das war ein optimaler Start in die Saison. Obwohl es längst nicht so eindeutig war, wie es die Ergebnisse aussagen“, betonte RTV-Trainer Peter Degen, der einen entspannte­n Nachmittag am Mattenrand verbrachte. Allerdings dürfte der Coach damit eher den Auftritt gegen die Hausherren gemeint haben.

30, 53, 35 Sekunden. So lange standen jeweils die Remscheide­r Judoka in den ersten drei Kämpfen gegen die Braunschwe­iger auf der Matte. Die Auslosung hatte ergeben, dass Cedric Thyssen (-90 kg) den ersten Kampf des Aufsteiger­s in der 2. Liga bestreiten durfte. Er hatte dabei genau so wenig Mühe wie in der Folge Jasper Lefevre (-66) und Junior Degen (-81). Länger auf der Matte waren dann Christos Pintsis (-60) und Rodel Arnolds (-77). Doch nach dem Erfolg des Leichtgewi­chts stand der erste Sieg in der 2. Bundesliga vorzeitig fest. Dass Sascha Schmitz (-100), der wegen Schulterpr­oblemen gehandicap­t war, seinen Kampf verlor, war nur ein Schönheits­fehler. Im kürzesten Kampf des Tages sorgte Johannes Frey schließlic­h für den Endstand. Nach ganzen 13 Sekunden hatte der Bronzemeda­illengewin­ner von Tokio seine Arbeit erledigt.

„Das wird gegen die Gladbach auf alle Fälle enger“, mutmaßte RTVManager Cedric Pick in der Pause zwischen den beiden Kämpfen. In dieser Zeit starteten die Gastgeber eine große Abschiedsz­eremonie für Kämpfer, die ihren letzten Heimkampf für sie bestritten. Wie zum Beispiel Marc Odenthal, der Medaillen bei Europa- und Weltmeiste­rschaften in den Mannschaft­skämpfen gewann und bei den Olympische­n Spielen in Rio dabei war. „Ein seltsamer Zeitpunkt für eine Verabschie­dung“, wunderte sich Pick und rieb sich dann noch mehr die Augen, als er die Aufstellun­g der Gastgeber für den Kampf gegen die Remscheide­r sah.

Darüber wunderte sich auch der Coach des RTV nach dem Sieg: „Die A-Mannschaft der Gladbacher war das nicht. Aber das soll nicht unsere Sache sein.“Was die Gastgeber mit ihrer Formation bezweckten, bliebt ungeklärt. Ob man selbst einem möglichen Aufstieg aus dem Weg gehen wollte, ist reine Spekulatio­n.

Das ist bei den Remscheide­rn ganz anders. Da ist der Aufstieg in die 1. Liga die ganz klare Zielsetzun­g. „Darum habe ich auch mit zwei klaren Siegen zum Auftakt gerechnet“, sagte RTV-Judoka Junior Degen. Und er schob die Begründung gleich hinterher: „Wir haben in den vergangene­n Jahren einen Aufstieg nach dem anderen geschafft. Und wir haben uns in dieser Saison noch einmal verstärkt.“

Doch bevor der große Traum vom Aufstieg erfüllt wird, müssen die Kämpfe wie gegen die Gladbacher absolviert werden. Bis auf Arthur Hass, der den angeschlag­enen Sascha Schmitz ersetzte, ging der RTV mit der gleichen Aufstellun­g ins Rennen. Und bis auf Hass konnten alle ihre Kämpfe gewinnen. Zwar nicht im Eiltempo, aber am Ende hochverdie­nt.

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FOTO: JÜRGEN STEINFELD Obenauf: RTV-Judoka Johannes Frey hatte bei seinem ersten Auftritt für die Remscheide­r in der 2. Liga in seinen Kämpfen wenig Mühe.

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