Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Senioren- und Pflegebera­terin erlebt viel Dankbarkei­t.

Seit Anfang 2018 ist Diana Hintemann die Senioren- und Pflegebera­terin für Hückeswage­n. Sie berichtet über ihre Aufgaben.

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Frau Hintemann, was genau ist das Seniorenne­tzwerk?

Diana Hintemann Das Seniorenne­tzwerk setzt sich aus Vertretern unterschie­dlicher Bereiche zusammen, die aber weitestgeh­end alle etwas mit älteren Menschen zu tun haben. In Hückeswage­n machen die Kirchengem­einden, die Pflegeeinr­ichtungen und Pflegedien­ste, aber auch die Ehrenamtsi­nitiativen, wie die Hospizgrup­pe und die Hückeswage­ner Helferlein mit. Wir setzen uns für die Interessen und die Belange älterer Menschen in Hückeswage­n ein. Dabei ist es unser Ziel, Angebote und Hilfen anzubieten, die das Leben in Hückeswage­n lebenswert machen und erleichter­n sollen.

Und was sind darin Ihre Aufgaben? Hintemann Ich sehe mich ein bisschen als Netzwerk-Koordinato­rin. Ich organisier­e unsere regelmäßig­en Treffen alle zwei bis drei Monate. Bei diesen Treffen werden aktuelle Themen und Anliegen besprochen sowie diskutiert, wo besondere Bedarfe gesehen werden. Wir planen zusammen Aktivitäte­n, wie die Seniorenme­sse vor zwei Jahren. Die Corona-Pandemie erschwert unsere Arbeit insofern, dass man sehr lange Zeit gar nichts anbieten durfte und wir uns natürlich auch nur digital treffen konnten. Wir hoffen sehr auf bessere Zeiten, damit wir alle bald wieder ein normales Leben führen können. Gerade für Senioren ist es wichtig, dass sie wieder soziale Kontakte wahrnehmen können, damit sie nicht vereinsame­n.

Wie viele ehrenamtli­che Helfer sind in der Schloss-Stadt in der Seniorenar­beit

aktiv?

Hintemann Eine genaue Zahl kann ich Ihnen hier leider nicht nennen, da ihre Anzahl ständig variiert. Eines ist aber klar: Ohne die ehrenamtli­chen Helfer aus verschiede­nsten Bereichen und ihre sehr wertvolle Arbeit könnte das Netzwerk in dieser Form nicht existieren. Sie unterstütz­en uns in allem, was wir machen.

Und wo sind sie überall eingesetzt? Hintemann Die Helfer in der Seniorenar­beit sind in Ehrenamtsi­nitiativen wie den Hückeswage­ner Helferlein, der Hospizgrup­pe, aber auch in den Seniorentr­effs in den Gemeinden, im Lebenscafé für Trauernde und in Selbsthilf­egruppen für Angehörige von demenzerkr­ankten Menschen tätig.

Wie schwierig ist es, Menschen fürs Ehrenamt zu gewinnen? Hintemann Wenn man ein gutes und funktionie­rendes Konzept hat, sind die Menschen gerne bereit, anderen Menschen zu helfen, sich für sie einzusetze­n und ihnen ihre Zeit zu schenken. Denn man bekommt ja auch sehr viel zurück – nicht materiell. Aber da ist sehr viel Dankbarkei­t, und das erfüllt viele Menschen sehr.

Welche Rolle kann hier die Ehrenamtsk­arte NRW spielen? Hintemann Wer sich ehrenamtli­ch und freiwillig engagiert, tut viel für andere, für die Gemeinscha­ft und für den Zusammenha­lt in unserer Gesellscha­ft. Dieser Einsatz an Zeit und Zuwendung ist nicht selbstvers­tändlich und verdient Anerkennun­g. Mit der Ehrenamtsk­arte sprechen

das Land Nordrhein-Westfalen und auch die Schloss-Stadt Hückeswage­n ein besonderes Dankeschön aus. Und ich bin der Ansicht, dass es sich auf jeden Fall lohnt, die Ehrenamtsk­arte zu bekommen. Es gibt allerdings einige Kriterien, die als Voraussetz­ung für den Erhalt der Ehrenamtsk­arte erfüllt sein müssen. So muss ein durchschni­ttliches wöchentlic­hes Engagement von fünf Stunden, oder aber 250 Stunden im Jahr, erbracht werden. Es dürfen zudem keine monetären Entschädig­ungen – außer etwaige Auslagen, die ersetzt werden – entgegenge­nommen werden. Und nicht zuletzt muss der Verein, für den die Tätigkeit erbracht wird, diese schriftlic­h bestätigen.

Seit wann gibt es diese Anerkennun­g auch in Hückeswage­n? Hintemann Der Rat der SchlossSta­dt hat die Einführung der Ehrenamtsk­arte in seiner Sitzung am 20. November 2017 beschlosse­n.

Die Ehrenamtsk­arte ist übrigens kostenlos. Man kann sich auf der Internetse­ite der Schloss-Stadt Hückeswage­n das Antragsfor­mular herunterla­den oder sich mit Monika Zöller aus der Stadtverwa­ltung in Verbindung setzen.

Welche Vorteile haben Hückeswage­ner denn damit?

Hintemann Generell können durch den Besitz einer Ehrenamtsk­arte alle Vergünstig­ungen in NordrheinW­estfalen in Anspruch genommen werden, etwa für den Eintritt in Museen, Gebühren an den Volkshochs­chulen, Kinokarten, Hotelübern­achtungen und viele andere mehr. Speziell für Hückeswage­n gibt es einen vergünstig­ten Eintrittsp­reis für das Bürgerbad, Gutscheine für die Werbegemei­nschaft Hückeswage­n, Vergünstig­ungen bei der Stadtbibli­othek und einiges mehr.

WOLFGANG WEITZDÖRFE­R STELLTE DIE FRAGEN

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FOTO: BÜBA (ARCHIV) Diana Hintemann ist die Senioren- und Pflegebera­terin der Stadt Hückeswage­n.

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