Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Pure Lebensfreude beim großen Fest
Auf dem Schlossplatz herrschte beste Stimmung. Nach nur kurzer Vorbereitungszeit feierte Hückeswagen in geselliger Atmosphäre.
Auf dem Schlossplatz herrschte beste Stimmung. Nach nur kurzer Vorbereitungszeit feierte Hückeswagen in geselliger Atmosphäre.
HÜCKESWAGEN Das „Besser-alsNix“Fest entpuppte sich bereits am Samstagmittag als Erfolg. Nach nur wenigen Wochen Vorbereitungszeit war es Hückeswagen gelungen, ein Ersatzfest für das abgesagte Altstadtfest auf die Beine zu stellen. Nachdem der Spätsommer mit seinen neuen Corona-Regeln wieder Feste möglich gemacht hat, waren Wirtschaftsförderin Andrea Poranzke und Monika Zöller aus dem Rathaus aktiv geworden. „Wir haben erst vor wenigen Wochen die Entscheidung getroffen, dass wir ein Alternativ-Fest feiern wollen und haben die Vereine aus Hückeswagen sehr kurzfristig angeschrieben. Erst war die Resonanz zögerlich“, sagt Monika Zöller. Davon war am Samstag dann nichts mehr zu spüren, denn pünktlich zum Fest waren viele Vereine und Gastronomen aus der Schloss-Stadt aktiv geworden, um sich an dem Fest zu beteiligen.
Das Saxophon des Remscheiders Dirk Trümmelmeyer war durch die gesamte Innenstadt zu hören, als er
„Ein Fest dieser Größenordnung in so kurzer Zeit zu organisieren, ist eine Herausforderung“
Andrea Poranzke Wirtschaftsförderin
seine musikalische Begleitung des Festes aufnahm. Auch für ihn kam das Engagement plötzlich. „Ich wurde spontan angefragt und bin begeistert von der Idee und der Umsetzung“, sagt der Musiker. Er und Hardys Jazzband waren auf dem Schlossplatz für die Musik zuständig, die die meisten Besucher unter dem großen Fallschirm genossen. Die Bürger kamen schon früh zum „Besser-als-Nix“-Fest, um die kulinarische Vielfalt zu entdecken. Viele waren über die Gutscheine überrascht, die ihnen am Eingang ausgehändigt wurden. Jeder Besucher erhielt einen Essens- und Getränkegutschein für jeweils drei Euro. „Das war eine schöne Überraschung, damit haben wir absolut nicht gerechnet. Wir wären auch ohne Gutschein auf das Fest gekommen, aber ich finde es trotzdem toll“, sagt Hans-Otto Fischer. An einem Stehtisch kam er mit seiner Frau Ursula Blumberg und Freund Charly Krüger ins Schwärmen.
„Spontane Ideen finde ich immer gut, und das Fest ist eine wunderbare Alternative zu unserem Altstadtfest. Ich finde, da haben die Organisatoren tolle Arbeit geleistet“, sagt Ursula Blumberg. Charly Krüger findet es schön, dass endlich wieder öffentliche Feste stattfinden können. „Das hat man in der Pandemie schon vermisst“, sagt der Hückeswagener. Mit den Gutscheinen wurden am Eingang auch Marken an die Besucher verteilt. Mit ihnen wurde die Anzahl der Besucher im
Auge behalten, denn obwohl der Zugang zu dem Fest ohne 3G-Nachweis möglich war, durften nicht mehr als 350 Menschen gleichzeitig auf den Schlossplatz. Diese Zahl wurde im Laufe des Festes allerdings auf 450 Gäste erweitert. „Wir konnten mit gutem Gewissen mehr Menschen auf den Platz lassen, weil sich die Besucher gut verteilt haben. Auch unsere Verzehrgutscheine mussten wir nachproduzieren. Das Fest ist gut angenommen worden“, sagt Andrea Poranzke.
Zu den Gastronomen des Tages gehörten unter anderem Marie Zscheutzel und Sven Rothhardt, die mit ihrem rollenden Restaurant „Streat Burger“auch Teil des Feierabendmarktes in Hückeswagen sind. „Die Location hier auf dem Schlossplatz ist richtig toll und die Stimmung seit dem Start des Festes super, ich bin begeistert“, sagt Marie Zscheutzel. Die Burger, Pommes und Salate, die sie und ihr Mann am Samstag über die Theke reichten, waren saftig und jeder ihrer Bestandteile selbst gemacht. „Wir backen unsere Brötchen selber, und sogar die Pommes sind handgemacht. Das ist unser Aushängeschild.“
Neben diesem herzhaften Schmaus, ging es einige Stände weiter süß her. An der „Naschbar“von Angela Götz drehte sich der Schokospieß. Ihr Schokoladen-Kebab ist bekannt, genauso wie die bunten Cupcakes. „Das Stadtmarketing in Hückeswagen leistet gute Arbeit, und ich bin froh mit dabei zu sein“, sagt sie.
Andrea Poranzke und Monika Zöller freuten sich über die positiven Rückmeldungen. „Ein Fest dieser Größenordnung in so kurzer Zeit zu organisieren, ist eine Herausforderung. Weil wir gut vernetzt sind und alle an einem Strang gezogen haben, hat es funktioniert“, sagt die Wirtschaftsförderin. Im Gegensatz zum Altstadtfest beschränkte sich die spontane Alternative allerdings auf den Schlossplatz.
In der restlichen Innenstadt war es am Samstag ruhig. Nur im Barbershop von Kevin Gedert herrschte Trubel. Der selbstständige Friseurmeister feierte parallel zum SchlossFest das zehnjährige Bestehen seines Salons. Eröffnet hatte er sein Geschäft mit 24 Jahren. Jetzt kann er auf eine erfolgreiche Geschichte zurückblicken. „Mein Salon ist in Hückeswagen angenommen worden, und das will ich in den nächsten zehn Jahren festigen“, sagt Gedert. Dass Hückeswagen eine spontane Alternative zum Altstadtfest anbot, findet er gut. „Hückeswagen kann damit punkten, genauso wie mit dem Hüttenzauber. Darauf freue ich mich, weil dann auch etwas auf der Islandstraße los ist.“Dass die Schloss-Stadt zu ihrer geselligen Atmosphäre zurückgefunden hat, begrüßt der Unternehmer. Gefeiert wurde am Samstag bis 21 Uhr. Und am Abend waren viele Stände ausverkauft.