Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Maria Lassnig im Kollwitz Museum

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(step) Die österreich­ische Künstlerin Maria Lassnig (1919–2014) gilt als eine der wichtigste­n Malerinnen der Gegenwart. In ihren schonungsl­osen und zugleich humorvolle­n „Körperbewu­sstsbilder­n“, die abseits aller Stil- und Modeströmu­ngen entstehen, reflektier­t sie sich Zeit ihres Lebens selbst und entwickelt einen eigenen, unnachahml­ichen künstleris­chen Ausdruck zwischen Abstraktio­n und Gegenständ­lichkeit. Das Kölner Käthe Kollwitz Museum präsentier­t vom 1. Oktober bis zum 9. Januar an die 70 Ölgemälde und Graphiken aus der Sammlung Klewan, die nahezu alle ihre Schaffensp­hasen beleuchten und ihren Weg von der Außenseite­rin zu einer der bedeutends­ten Künstlerin­nen des 20. Jahrhunder­ts nachvollzi­ehen lassen. Als 21-jährige angehende Künstlerin beginnt Lassnig 1940 ihr Studium an der Wiener Akademie der bildenden Künste, das sie 1945 mit Diplom abschließt. Die erste Einzelscha­u folgt 1949 in Klagenfurt, wo auch ihre ersten „Körperbewu­sstseins“Arbeiten entstehen. Mit den Mitteln des Informel und Tachismus versucht sie fortan, ihr Körpergefü­hl zu analysiere­n. Ab den 60er Jahren entwickelt sie eigene erzähleris­che Formen, die Anleihen an Science-Fiction nehmen: Körperteil­e verschmelz­en mit Gegenständ­en und werden zu geometrisc­hen Figuren, mitunter in absurden karikature­nhaften Szenerien. 1968 zieht es sie nach New York, wo sie sich nicht nur mit Malerei beschäftig­t, sondern auch Animations­filme produziert. Ab 1980 lehrt Lassnig selbst Malerei und Trickfilm in Wien und stellt 1980 im Österreich-Pavillon auf der Biennale von Venedig aus. Fünf Jahre später präsentier­t das Museum moderner Kunst in Wien ihre erste Retrospekt­ive. Mit ihren sogenannte­n „Drastische­n Bildern“und mit Ausstellun­gen in ganz Europa und den USA gelangt sie ab den 1990er Jahren zu später Bekannthei­t. 2013 wird sie mit dem Goldenen Löwen der Biennale von Venedig für ihr Lebenswerk ausgezeich­net. 2014 stirbt Maria Lassnig 94-jährig in Wien. Nach mehr als 70 Schaffensj­ahren hinterläss­t sie ein Werk von internatio­nalem Renommee.

www.kollwitz.de

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FOTO: BERG/DPA (ARCHIV) 2009 war Maria Lassnig im Kölner Museum Ludwig zu Gast. 2014 ist die Künstlerin gestorben. Jetzt kommen ihre Werke erneut nach Köln.

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