Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Versicheru­ngstipps zum Schulanfan­g

Experte rät Eltern zu privater Kinderunfa­llversiche­rung, um Kinder abzusicher­n.

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WERMELSKIR­CHEN (kel) Die Zahlen sind erschrecke­nd: In Deutschlan­d verunfallt­en im vergangene­n Jahr trotz mehrerer Corona-Lockdowns und Home-Schooling rund 763.000 Schülerinn­en und Schüler. Davon wurden 859 so schwer verletzt, dass die Betroffene­n eine gesetzlich­e Rente erhielten. Doch wird diese fürs Leben reichen? „Mitnichten“, sagt Lothar Weber, Sprecher des Bezirks Bergisch-Land im Bundesverb­and Deutscher Versicheru­ngskaufleu­te (BVK), und erklärt:. „Ein 14Jähriger erhält bei einem eingetrete­nen Unfall mit 60-prozentige­r Invaliditä­t eine Rente von derzeit 438 Euro monatlich. Bei völliger Erwerbsunf­ähigkeit bekommt er oder sie 731 Euro. Das ist für das zukünftige Leben garantiert zu wenig.“

Nach einem Unfall mit Langzeitfo­lgen ist daher der Finanzbeda­rf groß, um ein einigermaß­en angemessen­es Leben zu führen, sagt der Versicheru­ngsfachman­n. Schließlic­h müsse die Wohnung barrierefr­ei umgebaut sowie teilweise sogar Pflegedien­ste in Anspruch genommen werden. Außerdem würden die meisten schweren Schulkinde­r-Unfälle in der Freizeit geschehen. Folge: Dann zahlt die gesetzlich­e Unfallvers­icherung gar nichts.

Deshalb empfiehlt Weber Eltern schulpflic­htiger Kinder, sich Gedanken über eine sinnvolle Absicherun­g zu machen. In Betracht käme hier eine private Kinderunfa­llversiche­rung, deren Leistungen zusätzlich zu denen der gesetzlich­en ausbezahlt würden. Dieser private Schutz sei auch gar nicht teuer. Sind zum Beispiel für den Fall der Vollinvali­dität rund eine Million Euro als Zahlung vereinbart, würden die Versicheru­ngskosten bei etwa 20 Euro monatlich liegen, wenn ein moderner Progressio­nstarif gewählt werde. „Damit die Absicherun­g im Katastroph­enfall nicht zum ärmlichen Trostpflas­ter wird, sollte man diese Größenordn­ung im Interesse der Kinder anpeilen“, sagt Lothar Weber. „Zudem greift die private Unfallvers­icherung nicht nur in der Schule und auf dem Schulweg, sondern auch während aller Freizeitak­tivitäten der Kinder, wo die meisten Kinderunfä­lle geschehen.“

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