Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Ehrung für einen Vollblutjournalisten
Oberbürgermeister Uwe Schneidewind zeichnet Michael Kroemer mit Bundesverdienstkreuz aus.
(kati) Der Ratssaal war voll besetzt – so viele Gäste waren zur feierlichen Übergabe des „Bundesverdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“an den 72-jährigen Michael Kroemer, Journalist und langjähriger Pressesprecher der Bergischen Universität Wuppertal, gekommen. Darunter Rudolf Dreßler, ehemaliger Parlamentarischer Staatssekretär und deutscher Botschafter in Israel a.D.. Denn er hatte die Auszeichnung für Michael Kroemer angeregt.
Die hatte Bundespräsident FrankWalter Steinmeier bereits im Oktober verliehen, überreicht wurde sie jetzt von Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, zu einem Zeitpunkt, da die Pandemie eine Feierstunde mit dieser Gästezahl erlaubt. Uwe Schneidewind hob in seiner Ansprache hervor, an welcher wichtigen Stelle Kroemer als Pressesprecher gewirkt hat, wie wichtig Kommunikation für eine junge Universität wie die Wuppertaler ist, die „anfangs Fremdkörper war, heute Taktgeber
in der Stadt“sei. 35 Jahre war Kroemer Uni-Sprecher. Seine Laufbahn begann er 1968 beim damaligen Wuppertaler Stadt-Anzeiger, er war Redakteur bei der Westdeutschen Zeitung und arbeitete frei, bevor er 1977 bis 2012 Pressereferent der Universität war. Zudem engagierte er sich in zahlreichen Ehrenämtern, etwa in Gremien des WDR, zum Schluss in dessen Verwaltungsrat, im Aufsichtsrat der WDR mediagroup und im Aufsichtsrat der Bavaria Film GmbH. Er engagierte sich im Deutschen Journalisten-Verband (DJV),war1989bis2003Vorsitzender des DJV NRW, wurde 2012 Ehrenmitglied des Bundesverbands. Kroemer setzte sich für die Etablierung des Journalistenbildungszentrums Haus Busch ein. Er ist Mitglied der SPD und saß für diese 1982 bis 1984 im Stadtrat. „Sie haben auf allen Ebenen einen Orden verdient“, so Schneidewind.
Ein Bruder des Geehrten, Pfarrer Thomas Kroemer, trug ein paar Anekdoten vom Anfang der Karriere Michael Kroemers bei, unter anderem von einem Beinbruch im Dienst, der die Skepsis des Vaters gegen den Journalisten-Beruf bestärkte. Und er bestätigte die verbale Auszeichnung „Vollblutjournalist“: Sein Bruder sei immer mit dem Herzen bei dem gewesen, was er getan habe.
Michael Kroemer bedankte sich bei allen Anwesenden, besonders bei „Ordensanreger“Rudolf Dreßler, bei Uwe Schneidewind für die treffenden Worte und bei seiner Frau, der Redakteurin Katrin Kroemer, die ihn immer unterstützt habe.