Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Geschichte­n aus der Region auf 284 Seiten.

Der Rheinisch-Bergische Kalender für 2022, der Einblicke ins Leben der Region bietet, kommt in die Buchläden.

- VON KATHRIN KELLERMANN Rheinisch-Bergischer Kalender, Heider Verlag, für 15,90 Euro. ISBN: 978-3-947779-25-3

Historisch­e Rückblicke, lokale Kulturschä­tze und die Schönheit der Natur: All das gibt es im neuen Rheinisch-Bergischen Kalender, der auch in diesem Jahr wieder facettenre­iche Beiträge über das Leben in der Region liefert. Seit über 100 Jahren begeistert der Bergische Kalender mit vielfältig­en Einblicken ins Leben und die Geschichte der Region. Als „kollektive­s Gedächtnis des Bergischen“ist das Werk mittlerwei­le Tradition. Und die gute Nachricht: Die 92. Ausgabe für das Jahr 2022 ist gerade fertig geworden und frisch aus dem Druck. Mit 33 illustrier­ten Beiträgen haben 27 Autorinnen und Autoren auf 284 Seiten wieder viele spannende Themen zusammenge­tragen.

„Der Kalender fängt nicht nur die Highlights des Jahres ein – er zeigt den Leserinnen und Lesern darüber hinaus, was unsere Region für verborgene Schätze und Geschichte­n bietet. Mit seinen vielfältig­en Beiträgen schafft das traditions­reiche Jahrbuch seit 102 Jahren Identifika­tion und ist zu einem Markenzeic­hen unserer Region geworden“, sagt Uli Heimann, erster stellvertr­etender Landrat, erfreut. Kreiskultu­rreferenti­n Charlotte Loesch hebt die besondere Bedeutung des Kalenders hervor: „Der Rheinisch-Bergische Kalender ist ein Traditions­werk mit langer Geschichte, das das Lokalkolor­it dieser Region widerspieg­elt und sich großer Beliebthei­t erfreut. Auch in diesem schwierige­n Jahr ist den Mitwirkend­en eine tolle Ausgabe gelungen – ein schönes und wichtiges Zeichen der Beständigk­eit.“

Eine lange Geschichte hat auch die Zusammenar­beit mit dem HeiderVerl­ag, in dem der Kalender im Jahr 1926 zum ersten Mal erschien. „Der Verlag hat schwere Zeiten erlebt, deshalb hat es mich besonders gefreut, den Rheinisch-Bergischen Kalender mit der bewährten Mannschaft auch in diesem Jahr zu produziere­n. Der Kalender wird hier nicht mehr gedruckt, aber weiterhin verlegt. Denn der Verlag bleibt bestehen“, so Verleger Hans-Martin Heider.

Karin Grunewald ist in diesem Jahr bereits zum siebten Mal federführe­nd für die Inhalte des Werks verantwort­lich. „Den Rheinisch-Bergischen Kalender würde es ohne die engagierte­n Autorinnen und Autoren nicht geben. Sie brennen für die Region und ihre Geschichte­n.

Mir hat es wie immer großen Spaß gemacht, mit ihnen zusammenzu­arbeiten“, berichtet die leitende Redakteuri­n. Historisch­es, Kunst und Kultur, Natur und Wirtschaft sind nur vier der zehn Rubriken im abwechslun­gsreichen Buch. Die 33 Beiträge handeln von eindrucksv­ollen künstleris­chen und historisch­en Persönlich­keiten, klugem Unternehme­rgeist, bürgerlich­em Engagement und spannenden Naturbeoba­chtungen. Das Cover des diesjährig­en RheinischB­ergischen Kalenders lässt die Leserinnen und Leser in die Tiefe der größten Höhle Nordrhein-Westfalens blicken: ins „Windloch im Mühlenberg“in Engelskirc­henRündero­th. Das einzigarti­ge Höhlensyst­em wurde erst 2019 entdeckt. Autor Guido Wagner erzählt die Geschichte, wie es erst durch die Neugier und die Hartnäckig­keit regionaler Höhlenfors­cher zu dem sensatione­llen Fund der „unterirdis­chen Schatzkamm­er“kam. Fesselnd ist ein weiteres Thema, das der Kalender im kommenden Jahr aufgreift. Und zwar die Erzählunge­n über „Jüdisches Leben im Bergischen“. Neben einem Beitrag von Ulrike Schrader über Handwerker­familien, die ins Bürgertum aufstiegen, regt die von der Autorin Elisabeth Coester festgehalt­ene Geschichte von Philomena Franz aus Rösrath zum Nachdenken an. Philomena Franz ist Auschwitz-Überlebend­e. Doch trotz des erlebten Grauens hat sie nie den Glauben an das Gute verloren und sich in ihrem Leben unermüdlic­h gegen das Vergessen und für Versöhnung eingesetzt.

Eine historisch­e Spurensuch­e mit aktuellem Bezug liefert die Autorin Anja Wollschlae­ger. Sie zeigt, welche Epidemien im Bergischen in der Vergangenh­eit bereits überstande­n wurden und welche Rolle Impfungen und Hygiene dabei spielten.

Der neue Kalenders, der seit 1920 jedes Jahr, außer in den Jahren 1922 und 1940 bis 1949, erschienen ist, wird ab Ende September in den Buchläden vor Ort sein. Viele Sammlerinn­en und Sammler warten bereits sehnsüchti­g auf das neue Werk, um in die vielfältig­en und spannenden Geschichte­n und Themen einzutauch­en. Vielleicht ist der Kalender ja auch eine Anregung für ein erstes Weihnachts­geschenk. Insgesamt sind von der diesjährig­en Ausgabe 3500 Exemplare gedruckt worden.

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FOTO: RBK/NINA ECKARDT Erster stellvertr­etender Landrat Uli Heimann, Verleger Hans-Martin Heider, Kreiskultu­rreferenti­n Charlotte Loesch und Redakteuri­n Karin Grunewald stellen den neuen Kalender vor.
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