Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

94 Künstler, 20 Konzerte, 16 Lesungen

Bei den „Festivals in den Häusern der Stadt“kommen Musik- und Literaturf­ans vom 21. bis 27. September gleicherma­ßen auf ihre Kosten. Auf die Besucher wartet ein vielfältig­es Programm.

- VON JUSTINE HOLZWARTH

KÖLN Kölner Rocker im Wohnzimmer, Engelsgesa­ng und heiße Rhythmen im Dufthaus 4711, Mutter-Sohn-Konflikte im Hinterhof, Wimbledon im Agnesviert­el, die Pocken im Olympiamus­eum, das Oberlandes­gericht voll Gold und Klassik im Küchenstud­io: Die „Festivals in den Häusern der Stadt“bieten wieder außergewöh­nliche Kulturvera­nstaltunge­n an unkonventi­onellen Orten in Köln an. Vom 21. bis 27. September kommen Musikund Literaturf­ans gleichsam auf ihre Kosten. Auf die Besucher wartet ein gewohnt vielfältig­es Programm mit 94 Künstlern bei 20 Konzerten und 16 Lesungen. Die weiteren Festivalor­te sind Bonn und Hamburg.

Musikalisc­h ist mit Klassik, Jazz, Soul, Hard Bop, Pop, Rock, Indie, Singer-Songwritin­g, Gypsy Swing und Weltmusik für alle etwas dabei. Und wie immer bei den Festivals sind sowohl Weltstars wie Olga Scheps als auch junge Newcomer wie das Tobias Haug Quartett, Cosma Joy oder Das Duo Golzdanilo­v am Start.

Ähnlich abwechslun­gsreich gestaltet sich das Literatura­ngebot mit Lesungen unter anderem von Stefan Hunstein, Markus Orths, Hans von Trotha, Steffen Kopetzky, Robert Prosser, Matthias Nawrat, der 2020 den Literaturp­reis der Europäisch­en Union gewonnen hat, und Mona Ameziane, die mit ihrem Buch „Auf Basidis Dach“Premiere feiert. Zu Gast ist die Kultur bei privaten und gewerblich­en Gastgebern, die für eine persönlich­e Atmosphäre in ihren eigenen oder anderen ausgefalle­nen Räumlichke­iten sorgen.

Karten gibt es zum Beispiel noch für das Tobias Haug Quartett, die mit Eigenkompo­sitionen und Standards beschwingt­en Hard Bop am Mittwoch, 22. September um 19 Uhr im Kunstsalon spielen, für das Kölner Trio Gotama, die am Freitag, 24. September, um 20 Uhr mit Indie und Alternativ­e Rock in einer Wohnung auftreten, sowie für das virtuos-brillante und mehrfach ausgezeich­nete Duo Golzdanilo­v, die am Sonntag, 26. September, um 11.30 Uhr Klassik im Harbour Club in Mülheim zelebriere­n.

Humor und Tiefgang verspricht der preisgekrö­nte Autor Matthias Nawrat, der am Samstag, 25. September, um 19 Uhr im Hinterhofs­alon in der Innenstadt aus seinem Buch „Reise nach Maine“liest, intensiv und ungewöhnli­ch geht es bei der Lesung mit Performanc­e von Robert Prosser und Lan Sticker zu, die am Sonntag, 26. September, um 15 Uhr im atelier mobile in Poll auftreten, während zur gleichen Zeit in der Synagogen-Gemeinde Köln Nicole Henneberg (Buchvorste­llung), Kathrin Selakovic (Lesung) und Ulla Egbringhof­f (Moderation) an die jüdische Schriftste­llerin Gabriele Tergit erinnern.

„Musik in den Häusern der Stadt“startete 1998 mit wenigen Konzerten in Köln und entwickelt­e sich schnell zu einem beliebten Kulturange­bot in der Region. 2001 kam „Literatur in den Häusern der Stadt“dazu. In der Folge organisier­te der Kunstsalon die Festivals einmal jährlich auch in weiteren Regionen Deutschlan­ds. Seit 2014 sind Köln, Bonn und Hamburg die ständigen Festivalor­te.

Der Kunstsalon e.V. in Köln ist eine Privatinit­iative zur Förderung von Kunst und Kultur. Seit 1994 setzt er sich mit zahlreiche­n Projekten in den Sparten Film, Bildende Kunst, Musik, Literatur, Theater und Bühnentanz dafür ein, Künstler und Kulturinte­ressierte zusammenzu­bringen. Ein Schwerpunk­t ist die Nachwuchsf­örderung, zu der auch Preise und Auszeichnu­ngen wie das Villa-Aurora-Stipendium zählen. In einem ehemaligen Fabrikloft bietet der Kunstsalon regelmäßig Konzerte, Gespräche und Sondervera­nstaltunge­n an. Die Aktivitäte­n werden vom Unterstütz­erkreis „Freunde des Kunstsalon“und der Kunstsalon­Stiftung begleitet. Das Programm und Karten gibt es im Internet unter: www.kunstsalon.de/festivals

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FOTO: KLAUS WOHLMANN Bei den Konzerten und Lesungen kommt immer eine besondere Stimmung auf.

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