Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Seltener Gast: An der Wupper wurde ein Fischadler gesichtet.
Naturschützer vermuten, dass der Vogel auf der Durchreise zum Brutgebiet ist.
RADEVORMWALD / BEYENBURG (sg) Ein nicht alltäglicher Gast ist an der Wupper bei Radevormwald, ein Stück oberhalb des Beyenburger Stausees, gesichtet worden. Darauf macht Dietmar Fennel, Vorsitzender des Bergischen Naturschutzvereins in Radevormwald (RBN) aufmerksam. Naturfotograf Jürgen Kottmann habe vor einigen Tagen den Fischadler „erfolgreich jagend“beobachtet, berichtet Fennel.
„Auf ihrem Zug ins Winterquartier machen einige Fischadler Rast an den Bergischen Talsperren. Seit dem Bau der Wuppertalsperre ist im Herbst und im Frühjahr der Fischadler des Öfteren Gast in Radevormwald.“Er ist beispielsweise auch im Bereich des Wiebachtals gesichtet worden.
Im April 2012 hatten die Hegegemeinschaft Radevormwald und der Falkner Olaf Brese einen Fischadler versorgt, der verletzt in der Nähe der Ennepe-Talsperre gefunden worden war. Er wurde im Revier nahe der Rader Ortschaft Hinüber wieder in die Freiheit entlassen. Das aufgepäppelte Tier hielt sich eine Zeitlang an der Talsperre auf, machte sich dann aber – so die Vermutung der Naturfreunde – zu den Brutgebieten nach Mecklenburg-Vorpommern oder Brandenburg auf.
Laut dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz ist der September die aussichtsreichste Zeit, um Fischadler in NRW zu sehen. Die Tiere haben eine Körperlänge von bis zu 58 Zentimetern, damit sind sie die kleinste einheimische Adlerart. Auf der Oberseite sind die Tiere dunkelbraun und auf der Unterseite weiß gefärbt. Typisch sind im Flug die langen, schmalen und deutlich gewinkelten Flügel.
Früher war der Fischadler auch in Nordrhein-Westfalen heimisch, doch inzwischen sieht man ihn meist nur auf der Durchreise. Der Schwerpunkt des Verbreitungsgebietes liegt in Ost- und Nordeuropa. In Deutschland ist der Vogel vor allem an der Müritz heimisch.