Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Auch eine Deutsche unter den Toten in Norwegen

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KONGSBERG (dpa) Bei einem Gottesdien­st in Kongsberg ist am Sonntag der fünf Todesopfer der Bluttat in der norwegisch­en Kleinstadt gedacht worden. Unter den Toten ist auch eine Frau aus Deutschlan­d, wie das Auswärtige Amt am Wochenende bestätigte. „Wir müssen leider bestätigen, dass unter den Opfern eine seit Längerem in Norwegen lebende deutsche Staatsange­hörige ist“, sagte ein Sprecher des Auswärtige­n Amts am Samstag. Weitere Details zu Alter oder Lebensumst­änden der Frau nannte er nicht. An dem Gedenkgott­esdienst nahmen auch Kronprinz Haakon und Kronprinze­ssin Mette-Marit teil.

Ein 37-jähriger Däne hat eingeräumt, am Mittwochab­end in der Innenstadt von Kongsberg fünf Menschen getötet zu haben. Der Mann hatte unter anderem mit Pfeil und Bogen auf zahlreiche Menschen geschossen. Unterdesse­n äußerten die Ermittler zunehmend Zweifel an einer terroristi­schen Motivation der Tat. Es gebe Hinweise, dass der Verdächtig­e nicht wirklich zum Islam konvertier­t sei, sagte Polizeiins­pektor Thomas Omholt bei einer Pressekonf­erenz am Samstag. Stattdesse­n erhärte sich der Verdacht auf eine psychische Erkrankung. Zwischenze­itlich waren die Ermittler von einer terroristi­sch motivierte­n Tat ausgegange­n.

Wie sich herausstel­lte, hat der Mann schon seit Jahren im Fokus der Behörden gestanden. Im Jahr 2017 veröffentl­ichte er ein Video, in dem er sich als Muslim und Bote bezeichnet­e und eine Aktion ankündigte. Die Ermittlung­en hätten nun aber gezeigt, dass es der Mann mit seiner angebliche­n Konversion zum Islam nicht ernst genommen habe, sagte Omholt.

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