Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Heimatbund unterstützt Tapas-Bar
Am Freitag öffnete „Topas Tapas“in Lüttringhausen. Dabei begrüßte Inhaber Ali Topbas zahlreiche Gäste an der Gertenbachstraße. Trotz Ablehnung des Bauamtes hält er auch weiterhin an der Realisierung des Gartenlokals fest.
LÜTTRINGHAUSEN Der verführerische Duft der Tapas liegt in der Nase und macht Lust auf mehr. Kein Wunder, dass die Gäste das umfangreiche Buffet erobern. Neu-Gastronom Aliaba (kurz: Ali) Topbas ist die Freude und Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Nach fast zweieinhalb Jahren der Renovierung konnte er am Freitagabend endlich seine Tapas-Bar „Topbas Tapas“an der Gertenbachstraße 6 in Lüttringhausen eröffnen.
Die Neugierde auf das neue Angebot im Herzen der Lüttringhausener Altstadt war groß. Zahlreiche Gäste aus der Nachbarschaft, aber auch Vertreter von Politik und Vereinen waren Topbas Einladung zum Probieren der mediterranen Küche gefolgt. „Es ist wirklich schön geworden“, lobt Familie Kühn das Ambiente. Im Dorfkern mangle es genau an solchen Angeboten und die Tapas-Bar sei ein guter Anfang.
Das hört auch Ali Topbas gern, der zahlreiche Glückwünsche und Präsente entgegennahm. „Das Ziel ist endlich erreicht. Aber es hat auch viel Kraft gekostet“, räumt der 50-Jährige ein. Das liegt zum einen an der langen Phase bis zur Eröffnung. Im April 2019 hat er das Fachwerkhaus erworben und seitdem in Eigenregie renoviert und modernisiert. Insgesamt 42 Plätze gibt es nun im gemütlichen Inneren. Warme Töne und das verarbeitete Holz spiegeln das mediterrane Flair wider.
Die Corona-Pandemie brachte dann seine Pläne durcheinander, zwang ihn später als ursprünglich geplant die ersten Tapas servieren zu können. Zudem sei es aktuell schwer, geeignetes Personal zu finden, erklärt Topbas. Er sei froh, einen fähigen Koch an seiner Seite zu wissen. Es fehle aber noch an weiterem Personal für Küche und Service. Am Eröffnungswochenende half seine Familie aus, die zum Teil extra aus Berlin sowie der Schweiz angereist war.
Neben der Suche nach Personal hat Ali Topbas noch ein weiteres Ziel für das Gelingen seiner TapasBar: die Realisierung eines kleinen
Gartenlokals auf seinem Grundstück direkt auf der angrenzenden Brachfläche. Bisher ist er mit seinem Antrag jedoch gescheitert. Das Remscheider Bauamt hat ihm eine Absage
erteilt, weil die Pläne die Gebote von Lärmschutz und Rücksichtnahme für das nähere Umfeld verletzen. Auch das Verwaltungsgericht Düsseldorf, bei dem Topbas Anfang des Jahres Klage eingereicht hatte, signalisierte ihm aufgrund der Rechtslage und einer Anwohnerbeschwerde geringe Erfolgsaussichten. Daraufhin zog er die Klage wieder zurück. Den Traum der Außengastronomie hat er dennoch nicht aufgegeben. „Ziel ist es, sie nächstes Jahr in Betrieb zu nehmen. Ich bin zuversichtlich“, betont er. Die Zuversicht nimmt er aus einem Gespräch mit Baudezernent Peter Heinze mit. Rückendeckung erhält er von den Lüttringhausener Politikern sowie vom Heimatbund Lüttringhausen. Dirk Bosselmann, Architekt und stellvertretender Vorsitzender des Heimatbundes, wird die Pläne für das Gartenlokal erneut überarbeiten. „Wir wollen die Gestaltung ähnlich wie beim Café Sahnetörtchen in der Remscheider
Innenstadt machen. Das haben wir uns vor Ort angeschaut“, erklärt er. Eine Hecke und ein Insektenhotel sollen etwa als Schallschutz zum Nachbarn dienen.
Gemeinsam mit den rund 1000 befürwortenden Bürgerunterschriften sollen die Pläne noch dieses Jahr an Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz überreicht werden, gibt Bosselmann den Zeitplan vor. Ein kleines Außenlokal sei eine Bereicherung für Lüttringhausen, ergänzt Peter Maar, Ehrenvorsitzender des Heimatbundes: „Ich habe kein Verständnis dafür, dass an der Alten Bismarckstraße in Remscheid für mehrere hunderttausend Euro aus öffentlichen Mitteln die Außengastronomie eingerichtet wird, aber hier in Lüttringhausen bei der Belebung der Brachfläche, die die Stadt keinen Cent kostet, Hürden in den Weg gelegt werden.“
„Ich habe kein Verständnis, dass an der Alten Bismarckstraße für mehrere hunderttausend Euro aus öffentlichen Mitteln die Außengastronomie eingerichtet wird, aber hier bei der Belebung der Brachfläche, die die Stadt keinen Cent kostet, Hürden in den Weg gelegt werden“
Peter Maar Ehrenvorsitzender des Heimatbundes