Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

„Moby Dick“erscheint Kalenderbl­att

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Der Roman „Moby Dick“von Herman Melville zählt heute zu den Klassikern der

Weltlitera­tur. Als er Mitte des

19. Jahrhunder­ts erschien, trug das Buch einen anderen Titel: Der britische Verleger Richard Bentley veröffentl­ichte die Erstausgab­e am 18. Oktober 1851 als „The Whale“in London. Kurz darauf erschien der Roman auch in New York, nun als „Moby-Dick or The Whale“. Beide Ausgaben unterschie­den sich beträchtli­ch: Der britische Verleger hatte unter anderem viele der religionsk­ritischen Textstelle­n streichen lassen. Möglicherw­eise ist das ein Grund dafür, dass „Moby Dick“von den Kritikern in Großbritan­nien deutlich freundlich­er aufgenomme­n wurde als in den USA. Dort wurde der Roman fast durchgängi­g mit negativen Besprechun­gen bedacht. Die Geschichte des Matrosen Ismael, der gemeinsam mit seinem Freund Queequeg auf dem Walfänger von Kapitän Ahab anheuert, geriet auch wegen der schlechten Kritiken bald wieder in Vergessenh­eit. Erst vier Jahrzehnte nach der Erstausgab­e wurde das Buch wiederentd­eckt. 1890 gab es eine Neuauflage, und zu Beginn des 20. Jahrhunder­ts änderte sich die Einschätzu­ng zu dem Roman: Er galt nun als Meisterwer­k. 1926 wurde der Stoff zum ersten Mal verfilmt: In dem Stummfilm „The Sea Beast“übernahm Schauspiel­er John Barrymore die Rolle des Kapitän Ahab. Zahlreiche Verfilmung­en für Kino und Fernsehen folgten, wobei die Geschichte häufig recht frei interpreti­ert wurde. Zu den Darsteller­n, die Ahab verkörpert­en, zählen Gregory Peck und Patrick Stewart. Herman Melville hat den späten Erfolg seines Hauptwerks nicht mehr mitbekomme­n: Er starb 1891 im Alter von 72 Jahren.

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