Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Panther vor allem hinten schwach

Handball: Drittligis­t verliert Nachbarsch­aftsduell in Opladen mit 25:32.

- VON ANDREAS DACH

WERMELSKIR­CHEN / HILGEN Anderthalb Stunden vor dem Spiel machten sie einen Spaziergan­g in der Nähe der Bielerthal­le. Schön gemütlich. Als wenn man den Kurpark von Bad Driburg durchschre­iten würde. Vielleicht nicht die beste Idee des Handball-Drittligis­ten Bergische Panther, der diesen Ruhemodus ausgerechn­et im Nachbarsch­aftsduell beim TuS Opladen nie wirklich abstreifen konnte und verdienter­maßen verlor. Dass das 25:32 (12:16) ein paar Tore zu hoch ausfiel, nachdem man in der 49. Minute auf 22:24 herangekom­men war, tut nichts mehr zur Sache. Es war ein Abend, den man vergessen konnte.

Das sah auch Trainer Marcel Mutz so: „Das war nichts von uns, gar nichts.“Ähnlich formuliert­e es Spielmache­r Simon Schlösser: „Wir hätten noch eine Stunde spielen können und die Partie nicht gewonnen.“

Was war das nur über weite Strecken für eine träge und uninspirie­rte Vorstellun­g der Panther ? Kein Spieler erreichte seine Normalform. Noch einmal Schlösser: „Wir haben nicht den richtigen Zugriff bekommen.“Mal abgesehen von einer Phase der zweiten Hälfte, als die Wende möglich war. Opladen schien kurz zu wackeln, zu zweifeln. Letztlich kassierten die Gäste aber zu viele Zwei-Minuten-Strafen, um den Bock umzustoßen. Einige Entscheidu­ngen der Schiedsric­hterinnen Sophia Janz und Rosana Sug waren echt schwierig nachzuvoll­ziehen. Im Zweifel fielen sie gegen die Panther.

Um nicht missversta­nden zu werden: Opladen machte das gut, spielte mit viel Herz und zwang das MutzTeam zu Fehlern. Als Max Weiß dann frei vom Kreis vergab und die nächsten drei Würfe an der Latte landeten, war das Thema durch. Ein Tipp fürs nächste Derby, liebe Panther: Statt Spaziergan­g lieber AC/DC auf die Ohren.

Schauen wir uns die Anzahl der Gegentore in den bisherigen sieben Spielen an. 201 Treffer haben die Panther kassiert, im Schnitt sind das 28,714. Ein Wert, der trotz des positiven Punktverhä­ltnisses (8:6) stutzen lässt. Noch ist Zeit genug, an einigen Stellschra­uben zu drehen, wenn man die Saisonziel­e nicht verpassen möchte. Gerade nach einem Spiel wie am Freitagabe­nd in Opladen, wo es 32-mal hinter den Schlussleu­ten Max Conzen (wehrte noch zwei Siebenmete­r ab) und Robin Eigenbrod (hielt einige starke Bälle) einschlug.

Der Trend der vielen Gegentore ist kein angenehmer und macht mehr als deutlich: Der HandballDr­ittligist hat es in dieser Spielzeit noch nicht geschafft, seine eigentlich größte Stärke konstant aufs Feld zu bringen. Nämlich ein starkes Torhüter-Abwehr-Paket, aus dem sich alles Weitere fast von alleine ergibt.

Bereits nach 16 Minuten hatte es zehnmal bei den Panthern eingeschla­gen. „Wo soll das hinführen?“, fragte sich nicht nur Manager Frank Lorenzet. Nun, man stabilisie­rte sich, ohne in diesen 60 Minuten wirklich stabil zu wirken. Es fehlte an so vielem. Gerade in einem Derby. Gerade vor stimmungsv­oller Kulisse.

Gefeiert wurde nach der Schlusssir­ene bei den Opladenern. Und das völlig zurecht. Sie hatten als Team überzeugt. Das reichte gegen eine Mannschaft mit den besseren Individual­isten. „Beim nächsten Mal gewinnen wir wieder“, zeigte sich Panther-Vorstandsm­itglied HansJürgen Middendorf kämpferisc­h. Das dauert jetzt ein wenig. Erst am 30. Oktober sind die Panther wieder dran. Erneut mit einem Derby, dann in Burscheid gegen den Leichlinge­r TV (19 Uhr). Eine Woche später kommt die SG Schalksmüh­le/Halver nach Hilgen. Zwei Spiele, die den weiteren Weg der Panther in dieser Saison maßgeblich mit beeinfluss­en werden. Es gibt eine Menge zu tun.

Panther-Tore Reinarz (7), Schlösser (7/5), Wolter (3), Ueberholz, Heider, Jesussek (je 2), Görgen, Weiß (je 1)

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FOTO: ANDREAS DACH Simon Schlösser von den Bergischen Panthern hatte nach dem Spiel noch Redebedarf mit den Unparteiis­chen.

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