Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Flugsicherung registriert Erholung des Luftverkehrs
(rtr) Nach dem Einbruch in der Corona-Zeit liegt der Luftverkehr nach Angaben der Deutschen Flugsicherung (DFS) wieder bei gut drei Viertel des Vorkrisenniveaus. In den ersten sechs Monaten des Jahres gab es im deutschen Luftraum demnach mehr als 1,2 Millionen Flugbewegungen und damit rund 76 Prozent des Luftverkehrsaufkommens des Jahres 2019, teilte die DFS am Mittwoch mit. Der Anstieg der Zahl der Flüge sei mit dem Abebben der Corona-Krise rasant. „Insgesamt rechnen wir für 2022 mit rund 85 Prozent des Verkehrsaufkommens“, sagte DFS-Chef Arndt Schoenemann. Grund sei eine allgemein stärkere Nachfrage nach Flügen in Europa.
Dieser Anstieg sei jedoch sehr ungleich verteilt: Während im unteren Luftraum deutlich weniger Flugzeuge unterwegs seien als 2019, liege die Zahl der Überflüge fast schon wieder auf dem Niveau vor der Krise und teilweise klar darüber. Im südlichen
Teil des oberen Luftraums wurden im Juni rund 20 Prozent mehr Flüge gezählt als im Juni 2019. „In einzelnen Sektoren gibt es zu Spitzenzeiten sogar doppelt so viel Verkehr wie 2019“, sagte Schoenemann. Die Flugsicherung in Frankreich führe seit Frühjahr ein neues System ein, das zusätzlichen Flugverkehr in den deutschen Luftraum bringe.
An Airports in ganz Deutschland und Europa kommt es derzeit zu langen Warteschlangen, Verzögerungen und Tausenden Flugstreichungen. Grund ist vor allem der Personalmangel. „Wir sind nicht die Treiber, was Verspätung betrifft“, sagte der DFS-Chef. Die Flugsicherung komme im Schnitt auf eine Verspätung von unter zwei Minuten. Schoenemann sprach von einem „sehr, sehr guten Wert“. Europaweiten Daten zufolge gab es im Juni pro Flug im Schnitt 24 Minuten Verspätung. Demnach geht gut ein Viertel der Unpünktlichkeit auf die Airlines zurück.