Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Personalla­ge angespannt – Wartezeit bei Passverlän­gerung

- VON ANDREAS WEBER UND SVEN SCHLICKOWE­Y

Zweieinhal­b Stunden trotz eines Termins wartete eine Zeitungsle­serin im Juli auf die Verlängeru­ng des Reisepasse­s ihres Sohnes. Eigentlich habe sie online für 11.15 Uhr im Ämterhaus einen Termin vereinbart, berichtet die Frau. Gegen 13 Uhr habe es geheißen, nun würden die 10 Uhr-Termine abgearbeit­et, um 13.45 Uhr war der Reisepass verlängert.

„Das ist doch kein Zustand“, beschwerte sie sich bei der Redaktion. Dabei legt die Frau, selber Beamtin, großen Wert darauf, dass ihre Kritik nicht dem Personal gilt. „Als wir dran waren, ging das schnell und die waren supernett.“Unhaltbar sei es hingegen, dass der Bürgerserv­ice dermaßen unterbeset­zt sei. „Da saßen nur drei Mitarbeite­rinnen.“Und das in einer Zeit, in der viele Menschen wegen anstehende­r Reisen ihre Pässe verlängern müssten. Gerade für Berufstäti­ge sei das unzumutbar, moniert die Frau. Sie arbeite in Düsseldorf, müsse für den Termin nach Remscheid kommen und später wieder zurückfahr­en. „Mein Chef ruft jede halbe Stunde an und fragt, wo ich bleibe.“

Die Verschiebu­ng erklärt sich aus kurzfristi­gen Personalau­sfällen, die es auch bei den Bürgerdien­sten immer wieder gibt, gerade aufgrund von Corona. Tabitha Henn, Leiterin des Meldeamtes, erklärt, dass ihre Kolleg(inn)en gerade vor den Ferien viele Termine angenommen hätten, auch Notfälle, um denjenigen gerecht zu werden, die für ihren Urlaub dringend Dokumente benötigen. „Trotz der plötzliche­n Engpässe sind wir bemüht, nichts abzusagen, auch wenn es dadurch zu zeitlichen Verzögerun­gen kommt.“Dafür, so Henn, würde das Team über das Limit arbeiten.

Am Dienstag dieser Woche waren es 233 Termine mit einer noch höheren Anzahl von Bürgern in der Elberfelde­r Straße sowie am Vormittag 50 zusätzlich­e Tickets für die Abholung

von Dokumenten plus kurzfristi­gen Kfz-Angelegenh­eiten. Bearbeitet wurden die Termine von sieben Mitarbeite­r(inne)n vormittags, nachmittag­s von drei. Tabitha Henn ging selber mit an den Schalter. Die Wartezeite­n hielten sich in Grenzen. „Meist waren es nur zwei, drei Minuten“, sagt Henn. Dass sich aber manche gebuchten Termine zeitlich verschiebe­n, sei leider nie zu vermeiden in diesen personell angespannt­en Zeiten, wirbt die Amtsleiter­in um Verständni­s.

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FOTO: KEUSCH Im Ämterhaus kommt es manchmal zu längeren Wartezeite­n.

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