Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Gemeinsame Sache in der Regionalli­ga

Fußball: Ohligser Brüder Marco und Gianluca Cirillo stehen erstmals gemeinsam in einem Team – beim Regionalli­gisten SV Straelen.

- VON FABIAN HERZOG

Sie haben ihr Leben lang Fußball gespielt, sich gegenseiti­g unterstütz­t, angespornt, aber auch kritisiert und motiviert. Gemeinsam auf einem Platz standen Marco und Gianluca Cirillo in all den Jahren jedoch nicht, was lange schlichtwe­g ihrem Altersunte­rschied geschuldet war. Seit diesem Sommer machen die Ohligser Brüder aber erstmals gemeinsame Sache, laufen für Regionalli­gist SV Straelen auf und starten mit diesem am Sonntag in die neue Saison. Um 16 Uhr sind sie zu Gast im Gelsenkirc­hener Parkstadio­n, wo die U 23 des FC Schalke 04 ihre Heimspiele austrägt.

Noch ein bisschen mehr fiebern die beiden Fußballer aber dem Spiel eine Woche später entgegen. Dann wartet auf sie einer, wenn nicht sogar der Höhepunkt ihres Sportlerda­seins. In der ersten Runde des DFB-Pokals treffen Marco und Gianluca Cirillo mit Straelen auf Zweitligis­t FC St. Pauli. 20.000 Zuschauer werden in der Duisburger Arena, wohin der Regionalli­gist für die Partie ausweicht, erwartet. „Das ist für uns natürlich etwas ganz Besonderes“, sagt der 20-jährige Gianluca Cirillo. Auch sein Bruder, der jüngst seinen 24. Geburtstag gefeiert hat, freut sich auf das Duell mit den Hamburger Kiez-Kickern, mag sich diesen aber nicht kampflos ergeben: „Natürlich brauchen wir ein bisschen Glück. Aber im Pokal hat es doch schon oft Überraschu­ngen gegeben.“

Bemüht sind die Neu-Straelener allerdings, den Fokus erst einmal auf den Ligastart zu richten. Schließlic­h gebe es für den Tabellen-15. der vergangene­n Saison, der sich erst am vorletzten Spieltag hatte retten können, nur ein Ziel: den Klassenerh­alt. „Alles, was darüber hinaus geht, nehmen wir natürlich gerne mit“, sagt Marco Cirillo, für den der SVS nach dem Wuppertale­r SV, der U 23 von Borussia Mönchengla­dbach, dem Berliner AK und dem KFC Uerdingen die fünfte Regionalli­ga-Station ist. Mit Letztgenan­ntem stieg er vergangene Saison in die Oberliga ab, musste dies im letzten halben Jahr aber tatenlos miterleben.

Eine Corona-Infektion machte ihm ab Mitte Februar bis zum Saisonende zu schaffen. „Das war schwer für mich“, blickt der 24-Jährige zurück, der sich unterschie­dlichen Untersuchu­ngen, beispielsw­eise am Herzen, unterzog. Erst mit Beginn der Vorbereitu­ng in Straelen kehrte er ins Training zurück und kämpft sich Schritt für Schritt zurück. „Ich bin noch nicht wieder bei 100 Prozent, habe aber keine Probleme mehr.“

Im Gegensatz zu seinem älteren Bruder startete Gianluca Cirillo in den vergangene­n Monaten ordentlich durch, führte den Cronenberg­er SC mit starken Leistungen zum Klassenerh­alt in der Oberliga. „Das hat Spaß gemacht“, sagt der 20-Jährige, der bei seinen vorherigen Senioren-Stationen in Wattensche­id und Baumberg selten die Chance bekommen hatte, sein Können unter Beweis zu stellen. „Wichtig war für mich, dass ich Spielpraxi­s bekommen habe.“

So wohl er sich in Wuppertal gefühlt hat: Als das Angebot aus Straelen kam, musste er nicht lange überlegen. „Das ist eine Chance, die man nutzen muss. Das hat jeder in Cronenberg

Newspapers in German

Newspapers from Germany