Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Neue Kirchenmusikerin plant Projektchor
Die Hückeswagener Sängerin Veronika Madler ist neue Kirchenmusikerin der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde in Radevormwald. Zudem ist die 47-Jährige als Gesangslehrerin tätig.
Es ist in gewisser Weise eine interkommunale Geschichte. Seit Mitte August ist die Hückeswagenerin Veronika Madler als Kirchenmusikerin bei der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde tätig – das allerdings nur in einem relativ geringen Stundenumfang; ansonsten arbeitet die 47-jährige ausgebildete Sängerin und Gesangslehrerin sehr viel in Wermelskirchen. Ganz neu ist das musikalische Engagement in der Kirche für Veronika Madler indes nicht. „Ich bin schon, seit ich denken kann, sowohl in der Kirche als auch im Gesang aktiv“, sagt sie. Außerdem arbeite sie schon seit vielen Jahren mit Chören und an der Wermelskirchener Musikschule – als freischaffende Sängerin. Studiert hat die 47-Jährige an der Hochschule für Musik in Würzburg – die Fächer Oper, Oratorium und Lied. Regelmäßigen Konzertbesuchern in der Region dürfte Veronika Madler diesbezüglich auch bereits bekannt sein. Zuletzt hat sie etwa beim 12-Stunden-Konzert anlässlich der Wermelskirchener Kirmes gesungen – oder beim Abschlusskonzert der Reihe „Summertime!“in der Hückeswagener Pauluskirche.
Corona habe sie dann ein wenig zum Nachdenken gebracht, so habe sie etwa nicht mehr so viele Gesangsschülerinnen und -schüler wie vor der Pandemie gehabt. „Ich hatte damals 25, jetzt sind es ungefähr die Hälfte“, sagt sie. Da sei ihr das Angebot aus der Nachbarstadt direkt gelegen gekommen. „Die Hückeswagener Kantorin Inga Kuhnert, die zuvor als Kirchenmusikerin in der Rader reformierten Gemeinde gearbeitet hat, hat mir dann gesagt, dass die Stelle dort noch frei sei“, sagte Veronika Madler. Ihr sei klar gewesen, dass sich etwas verändern habe müssen. „Und bevor ich in einer Boutique Pullover falte und verkaufe, wollte ich doch lieber weiter in meinem Beruf arbeiten“, sagt sie schmunzelnd. Die C-Stelle bei der Evangelisch-reformierten Gemeinde
umfasse zwar nur fünf Wochenstunden – dafür habe sie sich direkt sehr gut mit der Presbyteriums-Vorsitzenden Gisela Busch und Pfarrer Dieter Jeschke verstanden, sagt Veronika Malder. Und das, obwohl die 47-Jährige gar nicht originär als Organistin ausgebildet sei.
Das habe sie auch im ersten Gespräch direkt angesprochen. „Aber ich will mich fortbilden und mich an der Orgel weiterbilden. Deshalb bin ich derzeit schon dabei, die sogenannte C-Ausbildung zu machen“, sagt Veronika Madler. Diese Ausbildung könne man in unterschiedlicher Weise machen, Kern seien allerdings unterschiedliche Fächer
– etwa Orgelbau, Klavier- und Gesangslehre sowie natürlich das Orgelspiel. „Ich bin da sehr offen und habe derzeit schon regelmäßigen Orgelunterricht“, sagt die 47-Jährige. Sehr schön, so beschreibt sie die Atmosphäre in der Radevormwalder Kirchengemeinde. „Ich bin dort wirklich mit offenen Armen empfangen worden“, sagt sie.
Die C-Ausbildung mache sie indes nebenberuflich, werde also direkt als Kirchenmusikerin in der Gemeinde arbeiten. „Ich habe schon die ersten Gottesdienste begleitet, zwar nicht auf der Orgel, aber dafür eben etwa auf der Gitarre oder am Klavier“, sagt Veronika Madler.
Hierfür sei wiederum die Kirchengemeinde sehr offen gewesen. „Wir lernen uns jetzt gegenseitig kennen, die Gemeinde und ich“, sagt sie. Doch auch neben der musikalischen Begleitung der Gottesdienste in der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde hat Veronika Madler eine ganze Menge vor.
So sei es ihr mittel- bis langfristiges Ziel, in der Gemeinde wieder einen Chor zu etablieren. „Es gibt ja in Radevormwald schon mehrere Chöre, aber eben nicht bei uns in der Gemeinde“, sagt sie. Als ersten Schritt wolle sie daher einen Projektchor ins Leben rufen. „Das kann dann bestenfalls zu einem festen Chor
führen, was ich natürlich sehr schön finden würde“, sagt Veronika Madler. Dabei nutze sie das Netzwerk, das ihre Vorgängerin Inga Kuhnert schon angelegt habe. „Ich schreibe die Gemeindeglieder an, die schon früher mal in einem Projektchor gesungen haben. Aber natürlich strecke ich meine Fühler auch weiter in alle anderen Richtungen aus“, sagt die 47-Jährige. Sie sei zuversichtlich, dass sich hier genügend Sängerinnen und Sänger finden würden.
Ein erstes Ziel gibt es für den angehenden Projektchor obendrein schon. Denn schließlich mache das Singen gleich doppelt so viel Freude, wenn man das Einstudierte dann auch einem Publikum präsentieren könne. „Wir wollen unseren ersten Auftritt an Heiligabend machen – das ist zumindest der Plan“, sagt Veronika Madler. Gesungen werden solle dann am 24. Dezember um 17 Uhr in der Christvesper in der Evangelisch-reformierten Gemeinde.