Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Kreissportgericht: Vorsitzender lobt den Beschuldigten
REMSCHEID (pk) Dass ein Beschuldigter bei der Urteilsbegründung vom Vorsitzenden des FußballKreissportgerichts gelobt wird, kommt wahrlich auch nicht alle Tage vor. „Sie haben uns mit ihrer Ehrlichkeit die Arbeit wesentlich erleichtert. Das kommt hier leider sehr selten vor“, fand Frank Bruchertseifer am Dienstagabend lobende Worte in Richtung von Kicker Marcel Polgar.
Der Spieler der TS Struck kam wegen unsportlichen Verhaltens dennoch nicht um eine Sperre von immerhin sechs Spielen herum, die er aber bereits abgesessen hat. Auch Fußballer Tommaso Campana von der zweiten Mannschaft des FC Remscheid durfte nach seiner Roten Karte in der Begegnung gegen die Strucker sechs Spiele nicht mitwirken. Allerdings wurde er am Dienstagabend vom Vorwurf, einen Gegenspieler angespuckt zu haben freigesprochen.
Was war eigentlich genau passiert? Am ersten Spieltag am 7. August waren beide Mannschaften auf dem Jahnplatz in Lüttringhausen aufeinandergetroffen (Endstand 3:3). Nach einem Elfmeter, den der FC Remscheid zum zwischenzeitlichen 2:2 nutzte, kam es beim Gerangel um den Ball zu einer Rudelbildung. Dabei räumte Marcel Polgar ein, er habe die Faust gegen einen Gegenspieler erhoben. Dafür war er vom Unparteiischen dann auch vom Platz gestellt worden.
Wie auch Tommaso Campana, der vom Schiedsrichter die Rote Karte bekam, weil er einen Gegenspieler angespuckt haben sollte. Dies konnten Zeugen von beiden Vereinen, die vor dem Fußball-Kreissportgericht aussagten, allerdings nicht bestätigen.
Tommaso Campana räumte indes ein, er habe sich die Stutzen hochgezogen und dabei auf den Boden gespuckt. Derweil blieb der Unparteiische bei seiner Einschätzung, er habe einen Strucker treffen wollen. Dies reichte dem Kreisportgericht, das neben Frank Bruchertseifer mit Özgür Keser und Dirk Spiegelhauer besetzt war, aber nicht.
Der freigesprochene Tommaso Campana hatte das Pech, dass die Verhandlung zuvor zweimal ausgefallen war. Beim ersten Termin waren die Strucker nicht erschienen. Bei der zweiten Ansetzung der FC Remscheid wegen eines Pokalspiels nicht. Dies hatte für beide Remscheider Clubs Geldstrafen zur Folge.