Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Große Show im Zirkuszelt
Die Fünftklässler des Gymnasiums zeigten am Samstag unglaubliches Können.
(resa) Es ist eine eigene Welt: Das Scheinwerferlicht wirft einen Kegel in die Manege, aus den Lautsprechern schallt die Musik und plötzlich öffnet sich der rote Vorhang. Der Mitmachzirkus „Proscho“hat für die Fünftklässler des Gymnasiums das volle Programm aufgefahren: aufwändige Requisiten und Kostüme, Licht und Ton, Popcorn und Zuckerwatte.
Und so professionell wie die Kulisse am Samstag auf dem Heinrich Heine-Platz wirkt, so gekonnt präsentieren sich auch die jungen Artisten. In einer Woche haben sie unglaubliche Nummern entwickelt, eigene Grenzen überschritten. Sie sind in luftigen Höhen unterwegs, balancieren, tragen, bauen und witzeln: Die beiden Zirkusvorführungen vor Eltern und Geschwistern entpuppt sich am Samstag als große Sensation. Zum ersten Mal hat ein Mitmachzirkus am Gymnasium in Wermelskirchen gastiert – dank des Corona-Förderprogramms – und das Ergebnis sorgt wirklich für einige Überraschungen.
Die Trainer sind in der Mange kaum zu sehen, sie bereiten viel vor, bieten mal eine helfende Hand – die große Show überlassen sie aber den Kindern. Die Fünftklässler stecken in aufwändigen Kostümen und schlüpfen dank der Schminke in die Rolle kleiner Artisten. Die Vorführung wird zur Riesen-Show – mit Musik und Nebel, mit Schauspieleinlagen und vielen Themen vom antiken Wettkampf bis zur Vampirshow.
Im Schwarzlicht zeigen die Kinder ihr Können mit den Hula-Hoop-Reifen – der Jubel ist riesig. Die Bodenakrobaten bauen Kinder-Pyramiden über mehrere Etagen und stehen den großen Artisten dabei in nichts nach. Und wenn doch einmal einer abrutscht – was so gut wie gar nicht vorkommt – dann feuert das Publikum mit viel Applaus an, die Trainer nicken den Kindern ermutigend zu und den Fünftklässler gelingt die Nummer glanzreich im zweiten Versuch.
Als das Trapez über den Manegenboden schwingt, atmen die ersten Eltern im Zelt tief durch: In luftiger Höhe zeigen die Kinder unglaubliche Akrobatik. Sie schwingen fast schon routiniert, bauen Pyramiden auf dem Trapez, lassen sich dramatisch fallen, um gekonnt von den Seilen gehalten zu werden. Wieder jubelt das Publikum.
Ob Seiltänzer oder Leiterartisten: Die Kinder haben in einer Woche große Kunst gelernt – und sind zu echten Artisten geworden. Das gilt auch für die Clowns, die mit originellen Szenen im Zelt auftauchen und für fröhliches Gekicher sorgen. Die Eltern drehen Videos, machen Fotos und sitzen mit großen Augen und offenen Mündern am Rand der Manege. „Wir wollen jedes Kind mit den Talenten fördern, die es mitbringt“, hatte Artistin Monti Maatz während der Proben bekundet. Manch ein Fünftklässler dürfe während der Zirkuswoche auch neue Talente an sich entdeckt haben.
Als am Ende alle Kinder in die Manege laufen und zufrieden dem Publikum winken, steht ihnen der Erfolg des Projekts ins Gesicht geschrieben.