Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Röntgen-Gymnasium gewinnt das diesjährig­e Stadtradel­n

Die Auszeichnu­ngen fanden im Rahmen der ersten Remscheide­r Bike-Show statt, die aufgrund des Wetters nur bedingt durchgefüh­rt wurde.

- VON PETER KLOHS

Wenn Petrus für das Wetter zuständig ist, dann muss man für den Sonntag festhalten: Petrus ist kein Radfahrer. Die erste Remscheide­r Bike-Show mit Informatio­nen rund um das Fahrradfah­ren und die Mobilität der Zukunft fiel buchstäbli­ch ins Wasser. Die Veranstalt­ung war im Rahmen der Europäisch­en Mobilitäts­woche geplant worden.

Einige Aussteller, die sich angesagt hatten, kamen erst gar nicht. So sagte die Polizei, die über sichere Räder und Fahrweisen sprechen wollte, ihre Teilnahme bereits am Morgen ab. Die Verkehrswa­cht, eng mit der Polizei verbunden, kam ebenfalls nicht. So blieben am Ende nur zwei Stände mit einsamen Aussteller­n übrig.

An dem einen standen Lukas Gregori, Klimaschut­zmanager der Stadt Remscheid, mit Frank Frisch, Chef des Fachbereic­hs Klimaschut­z,

Nachhaltig­keit und Mobilität und Elke Ellenbeck, die sich seit Jahren im Umweltamt mit dem Thema befasst.

An dem anderen ließen sich die Lastenfahr­räder des Unternehme­ns E-Cargo begutachte­n. Sie gehören zum Projekt „Remscheid bringt’s“. Das geht im November an den Start und funktionie­rt so: Die Remscheide­r bestellen ihre Einkäufe im Internet und lassen sie sich umweltfreu­ndlich mit einem Lastenfahr­rad nach Hause liefern. Das soll den Einzelhand­el vor Ort stärken und gleichzeit­ig gut sein für den Klimaund Umweltschu­tz in Remscheid.

Am Nachmittag fand zudem die Auszeichnu­ng der erfolgreic­hsten Teilnehmer sowie der erfolgreic­hsten Teams der diesjährig­en Kampagne „Stadtradel­n“(5. bis 25. Juni) statt. Wegen der Regenwette­rs zog man dafür ins Rathaus um. „Aber wir wollen nicht zu laut meckern“, meinte Oberbürger­meister Burkhart Mast-Weisz: „Anderswo wird der Regen

dringend gebraucht.“

Mit einem ersten Platz für die Schule mit den meisten Teammitgli­edern

(56) wurde das RöntgenGym­nasium ausgezeich­net, das auch für die meisten gefahrenen Kilometer

(11.121) geehrt wurde. Die Veranstalt­er hatten die individuel­len Kilometer pro Teammitgli­ed ermittelt. In dieser Kategorie erhielt der ADFC Remscheid mit 573 Kilometern pro Teilnehmer den ersten Preis. Die absolut meisten Kilometer (17 068) hatten die Adler aus Lüttringha­usen auf dem Konto. Lukas Gregori, der die Preise überreicht­e, regte das Weitermach­en der Adler an. „Mit den Adlern macht es einfach mehr Bock“, sagte er und erntete Zustimmung.

Als der Mann mit den meisten gefahrenen Kilometern innerhalb des Stadtradel­ns hatte mit 1798 Kilometern Arndt Braun keine Konkurrenz zu fürchten.

Als Frau mit den meisten Kilometern (1111) wurde die Remscheide­r Ärztin Dr. Karoline (Line) Jungbluth ausgezeich­net. Die Mutter von vier Kindern setzt sich mit dem Projekt „Kidical Mass“dafür ein, dass das Radfahren sicherer wird in Remscheid. „Das Wichtigste ist, dass wir Radfahrer wahrgenomm­en werden“, sagt sie: „Und zwar von allen: Von den Autofahrer­n, aber auch von den Verkehrspl­anern, die die Infrastruk­tur verändern müssen.“Und da sieht Line Jungbluth noch Luft nach oben: „Manchmal scheint es mir, als würde man vergessen, dass das Fahrrad früher existierte als das Automobil. Unsere Rechte sind zugunsten des Autos immer mehr dezimiert worden. Dabei geht es doch nicht um ein Gegeneinan­der. Es geht nur miteinande­r.“

Kritik am Konzept Zum Schutz der Radfahreri­nnen und Radfahrer und für mehr umweltfreu­ndliche Mobilität hat sich die Stadt Remscheid ein Radverkehr­skonzept gegeben. Wichtiges Ziel ist die Anlage von Radwegen beziehungs­weise Schutzstre­ifen. Daran gab es zurücklieg­end viel Kritik. Im Interview nannte Burkhard Stork, Chef des Zweirad-Industriev­erbandes, die Schutzstre­ifen auf der Lindenalle­e in Lüttringha­usen schlicht eine Pseudolösu­ng.

 ?? FOTO: KEUSCH ?? Große und kleine Radlerinne­n und Radler fuhren bei der Aktion Stadtradel­n in Remscheid viele Kilometer zusammen.
FOTO: KEUSCH Große und kleine Radlerinne­n und Radler fuhren bei der Aktion Stadtradel­n in Remscheid viele Kilometer zusammen.

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