Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Sonderauss­tellung „Mit Fäden spielen“im Tuchmuseum

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(mw) Der entzückend­e Rücken einer Prima Ballerina schmiegt sich sanft an ein mit Gold verziertes Blatt: 35 außergewöh­nliche Stoffkunst­werke der Mendener Künstlerin Gabi Heimann zeigt das Lenneper Tuchmuseum ab sofort unter dem Titel „mit Fäden spielen“.

Es ist die erste Sonderauss­tellung in diese Richtung, sagt Franz Werner von Wismar. Aber Achtung! Es sind keine Quilts, sondern ein Treffen verschiede­ner Materialie­n, künstleris­ch in Szene gesetzt. Wer genau hinsieht, wird immer neue Details erkennen.

Beim Werk „Erinnerung­en“hat Gabi Heimann Ecoprint, Kalligraph­ie und Handsticke­rei auf weißem Stoff zusammenge­bracht. Beim großformat­igen Werk „Different people“hat sie Zeitungen, die sie in Urlauben auf der ganzen Welt gesammelt hat, mit Organza und Handsticke­rei auf den Stoff gesetzt. Und der kommt mit einer Aussage daher: „Different people, different languages, different religions, but only one world where we all live in“.

Ein Hingucker ist auch „Inferno“, ein Werk, das aktueller nicht sein könnte: Auf feuerrotem Stoff prangen schwarze Bäume, deren Borke mit der Maschine gestickt wurde. Teilweise sind die Werke käuflich erwerbbar.

Den Titel der Ausstellun­g, „mit Fäden spielen“, habe sie ganz bewusst gewählt, sagt Gabi Heimann.

Bestehen die Arbeiten doch alle aus Fäden. „Sei es der verwendete Stoff, der aus vielen Fäden gewoben wird, oder das Näh- und Stickgarn in verschiede­ne Stärken. Aber auch Papier besteht im weitesten Sinne aus Fäden, zum Beispiel, wenn zur Herstellun­g Altkleider verwendet wurden.“Die Verwendung von all diesen Materialie­n und noch einigen anderen ermögliche es ihr, Gedanken, Emotionen, aber auch die Welt künstleris­ch darzustell­en.

Ihre Stoffe färbt, bemalt und bedruckt die Mindenerin selbst. „Je nach gewünschte­m Effekt kommen dabei die unterschie­dlichsten Techniken zur Anwendung, wie zum Beispiel Sieb- und Schablonen­druck, Monotypie oder Reservieru­ngstechnik­en.“

Aber nicht nur die Gestaltung des Stoffes macht ihre Arbeiten aus, sondern Fäden als Näh- und Stickgarn spielten eine genauso wichtige Rolle. „Mit ihnen kann ich Akzente setzen, neue Strukturen schaffen, und so der Arbeit eine weitere Dimension hinzufügen.“

Zu sehen: Gabi Heimanns Ausstellun­g „mit Fäden spielen“ist bis Ende November im Tuchmuseum, Hardtstraß­e 2 in Lennep, zu sehen. Öffnungsze­iten: dienstags 12 bis 16 Uhr, sonntags 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbaru­ng: Tel. 0 21 91 / 7 91 16 88. Eintritt frei. Die Dauerausst­ellung ist natürlich immer zu sehen. tuchmuseum.de

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