Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Kalenderblatt
20.09.1911
RMS Olympic: Kollision mit Folgen
Olympic, Titanic und
Britannic: Die drei Schwesterschiffe der White Star Line liefen zwischen 1910 und 1914 vom Stapel. Sie alle wurden von der Werft Harland and Wolff in Belfast gebaut, alle drei waren während ihrer Dienstzeiten in schwere Unfälle verwickelt – mit zum Teil katastrophalem Ausgang. Das berühmteste Schiffsunglück war zweifellos der Untergang der Titanic, nachdem das Schiff 1912 mit einem Eisberg kollidiert war und beim Untergang mehr als 1500 Menschen in den Tod gerissen hatte. Die Britannic, die wegen des Weltkriegs nie als Passagierschiff eingesetzt wurde, war 1916 als Hospitalschiff in der Ägäis unterwegs, als sie auf eine deutsche Seemine auffuhr und sank. 30 Menschen starben. Die RMS Olympic kam mit einem blauen Auge davon: Am 20. September 1911 kollidierte das Schiff, dessen Kommandeur John Edward Smith später den Chefposten auf der Titanic übernehmen sollte, mit dem britischen Kreuzer Hawke. Der Zusammenstoß war gravierend. Die Öffentlichkeit reagierte überrascht – ein Kriegsschiff, dass dafür ausgelegt war, andere durch Rammen zum Untergang zu bringen, schien der Olympic nichts anhaben zu können. Der Unfall festigte den Mythos von der Unsinkbarkeit der White-Star-LineSchiffe. Die Olympic musste drei Monate lang repariert werden, die Fertigstellung der Titanic verzögerte sich dadurch. Als die Titanic später verunglückte, versuchte die Crew der Olympic, ihrem Schwesternschiff zu Hilfe zu kommen – doch sie war zu weit entfernt. Nach der Katastrophe wurde die Olympic ein weiteres Mal umgebaut: Ihre Schotten und die Außenhaut wurden verstärkt, außerdem erhielt sie mehr Rettungsboote.