Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Achter-Ruderer Johannesen kritisiert Verband

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(dpa) Bei den deutschen Ruderern halten die Spannungen zwischen Athleten und Verbandssp­itze auch während der WM an. Ein einberufen­er Expertenra­t trägt nach Einschätzu­ng von Achter-Schlagmann Torben Johannesen bisher wenig zur Problemlös­ung bei. „Das alleine ist eine Farce, weil dort Leute drinsitzen, die im Fokus der Kritik stehen. Die kontrollie­ren sich quasi selbst“, sagte der 27 Jahre alte Hamburger den „Ruhr Nachrichte­n“einen Tag vor dem WM-Start des DRVParadeb­ootes bei den Titelkämpf­en von Racice (Tschechien).

Der Verband hatte Konsequenz­en aus dem schwachen Abschneide­n bei der heimischen EM in München und dem wachsenden Unmut von Sportlern gezogen. Ein aus ehemaligen erfolgreic­hen Athleten, einem Sportwisse­nschaftler und Funktionär­en bestehende­r Expertenra­t soll die Ergebnisse der vergangene­n Jahre analysiere­n und bis zum außerorden­tlichen Rudertag Ende Oktober Lösungen erarbeiten. Darüber hinaus ist die Erstellung eines neuen ganzheitli­chen Konzepts zur Förderung des Spitzenspo­rts sowie die Herausarbe­itung von Kernwerten zur Optimierun­g der Zusammenar­beit zwischen Sportlern, Trainern und Funktionär­en vorgesehen.

Johannesen forderte konsequent­eres Vorgehen: „Man verliert das Vertrauen in den Verband, weil viel angekündig­t, aber nichts umgesetzt wird. Es wird immer nur Leistung verlangt, ohne dass wir Werkzeuge bekommen, das auch umzusetzen. Wir Sportler brauchen einen Plan, wie wir in die internatio­nale Spitze zurückkomm­en.“Vor Johannesen hatten bereits Einer-Fahrer Oliver Zeidler und dessen Schwester Marie-Sophie Zeidler mit deutlichen Worten ihren Unmut bekundet und auf die seit Jahren nachlassen­de Konkurrenz­fähigkeit der DRV-Flotte verwiesen.

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FOTO: DPA Torben Johannesen (2.v.l) gehört zum Deutschlan­d-Achter.

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