Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Bezahlbarer Wohnraum für Familien
Das „CoHousing“-Modell soll in künftigen Neubaugebieten eine Option werden.
(sng) Sie wollten den ersten Stein werfen, um den Versuch für ein Projekt zu starten, das sicherlich kein kurz- oder mittelfristiges sein könne. Mit diesen Worten erläuterten die Freien Wähler ihren gemeinsamen Antrag mit dem Bürgerforum (Büfo), wonach ein „CoHousing“-Modell in Wermelskirchen Antworten auf aktuelle Trends geben soll. Die erfordern nicht nur bezahlbaren Wohnraum, sondern auch das sogenannte „Community“-Wohnen, bei dem der individuelle Wohnraum durch Gemeinschaftsflächen wie Garten, Spielplatz oder Versammlungsräume ergänzt wird. Dafür sei sicherlich eine Gesamtfläche von 4000 bis 6000 Quadratmetern nötig, schätzten die Antragsteller. Darauf könnten zehn bis 15 Wohneinheiten in Reihenhausbauweise mit „optimierter“Wohnfläche entstehen. „Maximal 80 Quadratmeter Größe, geeignet auch für kleinere Familien“, heißt es in dem Antrag der beiden Stadtratsfraktionen.
Auf der jüngsten Sitzung des Zukunftsausschusses lobte die Kommunalpolitik das Ansinnen des Antrags. Von einer „guten Idee“sprach Dr. Markus Richert (SPD), Tobias Bösenberg (CDU) wollte den Antrag als Vorschlag einbringen und Stefan Janosi (Bündnis 90/Die Grünen) kommentierte: „Das ist kein Zukunftsthema, sondern ein Thema für jetzt. Der Antrag sollte in veränderter Form in den Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr.“
Den Antrag als eingebracht einzustufen und ihn auch in den Stadtentwicklungsausschuss weiterzugeben, nahm der Technische Beigeordnete Thomas Marner an: „Inhaltlich ist der Antrag super, weil das eine Wohnform sein wird, die in Zukunft nachgefragt werden könnte.“Aber: „Mit der Vorgehensweise, wie sie im Antrag formuliert ist, bin ich nicht einverstanden.“Marner begründete, dass nicht die Verwaltung für solch ein Projekt die Initiative übernehmen könne, sondern das die Menschen machen müssten, die ‚CoHousing‘ wollten. „Die Fläche wäre sicherlich da. Wir könnten dafür ein Grundstück in dem Neubaugebiet Vorderhufe einplanen“, stellte Thomas Marner in Aussicht: „Die Aufgabe muss in ehrenamtlichem Engagement liegen. Als Verwaltung können wir das nicht initiativ vorantreiben.“Mit Blick auf potenzielle Interessenten an einem „CoHousing“-Modell in Wermelskirchen erinnerte der Technische Beigeordnete: „Idealerweise wird so etwas bei der Erstellung des Bebauungsplans mitgedacht.“