Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Neuer Vorstand stellt sich Krisen
Marcel Kreutz sprach die verschiedenen Herausforderungen der heutigen Zeit an.
(tei.-) Auf ihrem Parteitag hat die SPD im Rheinisch-Bergischen Kreis einen neuen Vorstand gewählt und an der Spitze ihren Vorsitzenden Marcel Kreutz mit einem starken Ergebnis bestätigt. Der 34-jährige Jurist, der mit mehr als 97 Prozent als neuer Vorsitzender wiedergewählt wurde, bewarb sich zuvor mit einer energischen Rede bei den 80 Delegierten aus den Ortsvereinen um die Bestätigung als Kreisvorsitzender. Er sprach die verschiedenen Krisen der heutigen Zeit und deren Folgen an. Bei den Herausforderungen, die sich aus dem Krieg in der Ukraine, steigenden Energiepreisen, der immer noch nicht überwundenen Pandemie, der weltweiten Klimakrise und der Gefahr der gesellschaftlichen Spaltung ergeben, sei die Sozialdemokratie wichtiger denn je, sagte Kreutz.
„Wir Sozialdemokraten haben uns immer dafür entschieden, diese Probleme zu lösen. Wir wollen nicht nur irgendwie durch Krisen durchkommen. Wir arbeiten so, dass unsere Gesellschaft besser und stärker aus den Krisen herauskommt“, rief Kreutz den Delegierten zu.
Aber auch zur schwarz-grünen Koalition auf Kreisebene fand Kreutz klare Worte, die er als Koalition der merkwürdigen Tatenlosigkeit im Hinblick auf deren Klimaschutzund die Energiewendepolitik bezeichnete: „Um klimaneutral zu werden, hat sich der Rheinisch-Bergische Kreis ein Klimaschutzkonzept gegeben. Kernstück dabei ist der Ausbau der Erneuerbaren Energien. Wir haben etwa 4000 Photovoltaikanlagen im Kreis. Nach Berechnungen des Kreises brauchen wir noch zusätzlich 38.000 Photovoltaikanlagen auf dem Weg zur Klimaneutralität. 38.000 Anlagen! Und zwar bis 2025! Das ist in drei Jahren. Ich lese wohlfeile Mitteilungen von CDU und Grünen, die gleichzeitig jeden Antrag von uns ablehnen, endlich mehr Kilowattstunden zu erzeugen. Da wird den Leuten bewusst Sand in die Augen gestreut.“
Hauptdebattenpunkt des Parteitages war ein Initiativantrag des Kreisvorstandes, der sich mit dem Ukrainekrieg und dessen Folgen auseinandersetzte. Dieser wurde nach engagierter Diskussion einstimmig angenommen. In dem Antrag sprach sich der Parteitag für deutliche und spürbare Entlastungen der Bürger, aber auch der Unternehmen aus, die unter den Folgen des Krieges besonders leiden. Konkret wurde unter anderem von der Landesregierung gefordert, die KitaGebühren sowie die OGS-Gebühren abzuschaffen, kostenfreies Mittagessen in Schulen einzuführen und echte Lehr- und Lernmittelfreiheit zu schaffen, ein Notfallfonds für Familien und Rentner, die durch die Energiekrise in Zahlungsschwierigkeiten geraten und die finanzielle Handlungsfähigkeit der Kommunen zu gewährleisten.
Neben Kreutz gehören dem Vorstand an: Petra Weber (Wermelskirchen), Simon Dannhauer (Rösrath) und Hinrich Schipper (Kürten) als stellvertretende Vorsitzende; Lenore Schäfer als Kassiererin, Corvin Kochan als Pressesprecher (beide Bergisch Gladbach) und Heike Lehmann (Wermelskirchen) als Schriftführerin.